Review Adramelech – Psychostasia (Re-Release)

  • Label: MDD
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Death Metal

Erstaunlich, wie unerschütterlich das Revival des Old School Death Metals sich hält. Urgesteine der Szene finden sich wieder zusammen (Autopsy, Massacre, Convulse), andere erhalten nach langer Zeit die breite Anerkennung, die ihnen gebührt (Grave), Unmengen an jungen Bands huldigen dem alten Klang (Entrails, Deserted Fear) und bei den alten Heroen, die sich nicht reaktivieren lassen, wird eben der Backkatalog rereleased (Demilich). Neustes Mitglied dieser illustren Runde sind ADRAMELECH, die, ebenso wie ihr nun neuaufgelegtes Album „Psychostasia“ wirklich nur den eingefleischtesten Fans des finnischen Death Metals etwas sagen werden.

Ursprünglich 1996 erschienen, wies „Psychostasia“ einen etwas anderen Ansatz auf, als es bei den finnischen Bands der Zeit wie Convulse, Demlilich oder Demigod üblich war. Anstatt auf rauen Sound, brachialste Riffs und abartig tiefe Growls zu setzen, gaben ADRAMELECH ihrem Death Metal ein wenig Melodie bei, fuhren die Extremität ein wenig zurück und paarten das Ganze mit einer warmen, organischen Produktion.
Vom Melodic Death Metal, wie man ihn heute kennt, waren die Finnen damit immer noch ein gutes Stück entfernt, allerdings hob man sich doch signifikant von der Spielweise der Kollegen ab. Hier lag wohl auch der Hund begraben, denn wo „World Without God“, „Nesphite“ und „Slumber Of Sullen Eyes“ heute unbestrittene Meisterwerke und Klassiker der Szene sind, haben nur die wenigsten je etwas von „Psychostasia“ gehört.
Dabei ist die Platte nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Was ADRAMELECH auf ihrem Debüt ablieferten, war durchaus gut gemachter Death Metal. Die Songs bewegen sich allesamt im Midtempo mit gelegentlichen Ausbrüchen in schnellere Gefilde, aber auch langsame Parts sind vorhanden, die dann meist den Melodien Raum geben.

So gut das alles gemacht ist, so wenig kann „Psychostasia“ mit den genannten Referenzwerken mithalten und so wenig erschließt sich auch der Grund, aus dem diese Scheibe 18 Jahre nach ihrer Veröffentlichung wieder aufgelegt wird. Für absolute Szenefans sicherlich ein interessantes Release, auch wenn die drei Livesongs als Bonus doch etwas dünn erscheinen. Das ADRAMELECH-Debüt aber als „Muss“ zu bezeichnen, wäre dann doch des Guten zu viel.

Wertung: 5.5 / 10

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