Review Aeranea – The Fading Ones

„Mal langsam, mal schnell, mal laut, mal leise, immer authentisch“ – so jedenfalls beschreibt die deutsche Truppe AERANEA um Sängerin Lilly Seth ihren Sound. Was immer man der Band auch nachsagen kann, Bescheidenheit hinsichtlich des eigenen Schaffens gehört offenbar nicht dazu. Wenn man seine selbst auferlegten, hohen Standards aber erfüllen kann, stellt dies kein Problem dar, also wollen wir der Sache anhand der aktuellen EP „The Fading Ones“ auf den Grund gehen.

Der Erfolg, den das 2014er Debüt-Album „As The Sun Died“ in Form positiver Resonanz einfahren konnte, gab der Band jedenfalls recht, was aber auch bedeutet, dass „The Fading Ones“ hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Und dann bedient mit Lilly Seth auch eine neue Stimme das Mikrofon, welche Christina Vogt ablöst, die das Erstlingswerk eingesungen hatte. Man kann, um die entscheidende Frage endlich zu beantworten, aber durchaus beruhigt sein, denn AERANEA wissen auch auf dem neuen Output genau, was sie tun, und wie man professionell klingende, atmosphärische Songs in modernem Soundgewand präsentiert.

Bereits der Opener „Nothing Left“ setzt sich nach dem ersten Durchlauf als charismatische Nummer in den Gehörgängen fest und zeigt bereits in den ersten Sekunden, dass Lilly Seth die richtige Wahl für die Vocals war. Für sich genommen ist jeder der vier Songs vollauf überzeugend und kommt ohne auffallende Schwächen aus. Allen Nummern gemein ist die Symbiose aus kraftvollem Gitarrensound und ebenfalls im Vordergrund stehenden Synthesizer-Einspielungen, welche sicher nicht jedermanns Geschmack treffen werden und an die man sich zugegebenermaßen auch erst gewöhnen muss, wenn man wenig Musik aus dieser Richtung hört. AERANEA schaffen es dadurch aber zweifelsfrei, ihre Songs in ein modernes, erfrischendes Soundgewand zu stecken, das schnell zu gefallen weiß.

Nach dem offiziellen Teil wartet die Bonus-Fraktion mit zwei weiteren Nummern auf, einer Neuaufnahme des Debüt-Titelsongs „As The Sun Died“ sowie einer Piano-Version des neuen EP-Tracks „Silence“. Besonders Letztgenannter erhält auf diese Weise nochmal einen ganz eigenen, speziellen Charakter und ist auch in dieser Fassung mehr als nur hörenswert. Zudem bringen AERANEA „The Fading Ones“ so auf fast eine halbe Stunde Laufzeit, was für eine EP eine beachtliche Leistung ist.

Im Falle AERANEA handelt es sich bei der eigenen Beschreibung der Musik keineswegs um leere Versprechen. Im Gegenteil ist „The Fading Ones“ ein sehr gelungener und empfehlenswerter Output, mit dem die Band eine klare Linie verfolgt, ohne sich durch Genrekonventionen selbst zu limitieren.

Keine Wertung

Publiziert am von Pascal Weber

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