Review Ajattara – Äpäre

  • Label: Spikefarm
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Black Metal

AJATTARA, die Finnen um (Ex-Amorphis-Mann) Pasi Koskinen (hier als „Ruoja“ aktiv) , bringen mit „Äpäre“ auch schon ihr viertes Album heraus, nachdem über die drei Vorgängeralben sowohl Entwicklungstechnisch, als auch was die Abwechslung angeht, quasi Stillstand geherrscht hatte, wäre es spätestens nun mal Zeit gewesen, das Soundgewand ein wenig variabler zu Gestalten. Schon auf dem direkten Vorgänger „Tyhjyys“ hatte man nicht nur durch den unaussprechlichen Albumnamen und die zugehörigen Songtitel Probleme, die Lieder auseinander zu halten, nein, auch die ziemlich Monotonie erzeugenden Riffs waren daran nicht ganz unschuldig.

Mit einem „Towards the Pantheon“-mäßigem Intro gehts gleich los mit „Hurmasta“, und man merkt schon zu Beginn, es hat sich sehr wenig geändert. Das Soundgewand ist ähnlich bis gleich zu dem der „Tyhjyys“-CD, einzig die Drums wirkten damals eine Spur dominanter, ansonsten hätte dieser Song ganz genauso auf dem Vorgänger seinen Platz haben können. Das folgende „Raato“ schlägt da in die selbe Kerbe, die Riffs wirken abermals recht melodiös, tatsächlich ist das Einzige, was einen im Vergleich zu „Hurmasta“ aufhorchen lässt, das Keyboard, welches die Riffs ineinander überleitet. Sehr viel mehr neues gibt es aber wirklich nicht zu sagen, außer vielleicht, dass die Riffs teilweise schon an Nu Metal erinnern. Damit ist über das Album alles gesagt, die Atmosphäre beschreibt Kollege Daniel in seiner Rezension zu „Tyhjyys“ sehr gut.Leider bleiben also nur zwei Aspekte, sie sich uneingeschränkt positiv bewerten lassen: Da hätten wir einmal die Stimme Ruojas, für mich die absolute Manifestation des reinen, uneingeschränkten Hasses im Black Metal, eine Stimme, die zugleich bedrohlich, wütend, zornig, und unkontrollierbar wirkt, vor allem Letzteres sehe ich sonst eigentlich nur bei Stimmen wie von Aaskereia und Dornenreich. Leider ist aber auch der Gesang überaus unvariabel, dieser lässt einen nach spätestens fünf Minuten also auch nicht mehr aufhorchen, zumal das instrumentale Drumherum so nervtötend ist, dass man die Stimme auch in diesen 5 Minuten nicht wirklich genießen kann. Zweitens, dass man sich auf jeden Fall vom großen Strom der True/Pagan/Symphonic Black Metal Bands abgrenzt und etwas sehr Eigenes durchzieht. Es funktioniert zwar nicht immer gut, aber es ist eigen. True.

Eine Kaufempfehlungen spreche ich für lediglich für Puristen aus, die kein Problem mit Monotonie haben und keinen Wert auf Weiterentwicklung legen, sonst ist die typische Atmosphäre Ajattaras aber auf „Tyhjyys“ schlicht besser eingefangen worden, wo sie auch noch durchaus zu fesseln weiß. Da auch Aufhänger wie das großartige „Naaras“ vollkommen fehlen, fürchte ich, dass „Äpäre“ trotz vorhandener Individualität gegenüber vielen anderen Acts im Strom neuer Veröffentlichungen untergehen wird. Zurecht, Punkte gibts für die gute Produktion, den Gesang Ruojas und die englischen Übersetzungen der finnischen Songtitel.

Wertung: 3.5 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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