Review Alabama Thunderpussy – Open Fire

ALABAMA THUNDERPUSSY? Bei diesem Bandnamen musste ich an Funbands alá Knorkator denken, doch obwohl die fünf Jungs aus dem Süden der Vereinigten Staaten sicher auch ihren Spaß haben, geht es doch nicht so komisch zur Sachen. Seit 1996 im Geschäft präsentieren sie 2007 ihr sechstes Studioalbum und mit Kyle Thomas gleich auch einen neuen Mann hinter dem Mikrofon. Der Promozettel liest sich sehr klischeehaft: Von „rocken wie die Säue“ und „Metal as Fuck“ ist da die Rede und das Cover tut sein übriges, um bei mir schlimmste Befürchtungen zu wecken.

Doch zu meiner Überraschungen startet das Album sehr eingängig und groovig. „The Cleansing“ bietet zudem gute Gesangsarbeit von Seiten Thomas’, die mich mutmaßen lässt, dass die Band keinesfalls wehmütige auf die beiden Vorgänger zurückblickt. Wenn man das Cover betrachtet, würde man eher klischeehaften Power Metal erwarten, doch was sich auf „Open Fire“ abspielt, tönt wie eine Mischung aus Stoner Rock und klassischem Heavy Metal. Die Riffs bleiben durchwegs sehr entspannt und laden zum Headbangen, die Refrains zum Mitgrölen ein. Gekonnt streuen die Gitarristen ab und zu Soli ein, die aber nie zu kompliziert oder zu klinisch wirken. Die Jungs wollen roh klingen und sind stolz darauf, jede Art Trend abzulehnen. Das ganze Album spielt sich auf einem ähnlichen Niveau wie der Opener ab. „Void of Harmony“ rockt anfangs mit eingängigen Vocals geradewegs nach vorne, das Tempo drosselt sich im Mittelteil etwas, um dieses gegen Ende wieder zu steigern. Heraus zu heben sind außerdem die Songs „The Beggar“, das ab der Hälfte eine wunderbare Melodie bietet, „Whiskey War“, das die Thematik, mit der sich die Band hauptsächlich beschäftigt, sehr gut wiedergibt und der Titelsong „Open Fire“, der mit galoppierenden Drums den Puls höher schlagen lässt und den höchsten Härtegrad auf dem Album vorweist. „Valor“ stellt den größten Ohrwurm auf der Platte dar und auch die Gitarrenarbeit ist auf diesem Track wieder ausgesprochen gut gelungen. Kyle Thomas geht mal aggressiver mal melodiöser zu Gange, mal trifft er die Noten, mal nicht, was aber sicher volle Absicht ist und die Rohheit der Musik noch authentischer erscheinen lässt.

Die Musik ist kein feines Fünf-Gänge-Menü, das hier sind fettige Pommes mit einem Bier. Die Produktion ist auf diese Rohheit angepasst, nichts klingt klinisch oder zu sauber. Das Album macht Spaß, für mehr ist es gar nicht ausgelegt. Auf Dauer wirken die Songs aber oft sehr ähnlich und verlieren aufgrund der fehlenden Tiefe schnell an Spannung. Zusammenfassend kann man sagen, dass „Open Fire“ von ALABAMA THUNDERPUSSY geradlinigen Stoner Rock ohne unnötiges Beiwerk bietet, ab und an für Stimmung sorgt, aber leider zu schnell eintönig wird.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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