Diese Platte hier ist harter Tobak. Dagegen ist eine Dream Theater-Platte ein Kinderspiel – sowohl wenn es ums Hören als auch ums Rezensieren geht.
YAT-KHA aus der sibirischen Region Tuwa spielen auf ihrem neuen Album „Re-Covers“ zusammen mit ihrem Mastermind ALBERT KUVEZIN Coverversionen von ihren Lieblingssongs. Hierbei kommt es zu sehr starken Unterschieden zu den Originaltracks, da die Band das Songmaterial komplett aus dem ursprünglichen Soundgewand reißt und es in ihren tuwinischen Folk mit „Throat-Singing“ (Kehlkopfobertongesang) packt. Diesen hat man sich wie eine extrem tiefe, langsame und raue Erzählstimme vorzustellen. Hin und wieder treffen auch dezente Rockeinflüsse auf den typischen Folk. Der Sound ist dabei über die gesamte Spielzeit jedoch recht einförmig, sodass den anfänglichen Gefühlen, wie zunächst Verwunderung ob des sonderbaren Stils und Interesse aufgrund des seltsamen Gesangs, schnell ein Gefühl von Desinteresse weicht.
Am ehesten dürfte dies hier Hörern gefallen, die gemeinhin etwas für das Weltmusik-Genre über haben. Mit Metal haben YAT-KHA jedenfalls gar nichts zu tun. Der spezielle Gesang von Kuvezin wirkt auf mich nach einer Weile sehr abstoßend, weil er unemotional und kalt rüberkommt, was natürlich in der Stimmlage begründet liegt. Auch wenn Gothicgesang gemeinhin ausdrucksstärker ist, könnten sich am ehesten Fans dieser Spielart von dem hier vorliegenden Gesang angezogen fühlen.
Um die gut 51 Minuten des Longplayers durchzustehen, brauch man doch schon eine ganze Menge Geduld, Ausdauer und Offenheit. Nur um es nochmals klarzustellen, musikalisch kann man YAT-KHA keinen Vorwurf machen: Instrumental sind sie sehr fit, insbesondere die Percussion ist sehr interessant anzuhören. Aber ich kann mir nun mal nicht vorstellen, dass sich diese Platte jemand als Hintergrundberieselung oder zur Entspannung auflegt.
Fazit: Widerstrebt total unseren Hörgewohnheiten!
Keine Wertung
6. April 2013 Sebastian Mack