Zugegeben, bei mir ist es schon ein paar Jahre her und das wird den anderen in der Redaktion, zum größten Teil, auch so gehen, aber irgendwann hatte wohl jeder so eine Phase…die Ärzte, SPN-X, SUM 41 oder wer auch immer: ganz klar, es geht um Pop-Punk. Ebendiesen spielen ANDIOLIPHILIPP aus dem schönen Heilbronn.
Erste Verwirrung beim Blick auf die Besetzung: Wer ist Sascha und wo ist Andi? Sascha ist seit Ende 2011 hinter dem Schlagzeug aktiv, dem Bandnamen hat das indes keinen Abbruch getan. Zweite Verwirrung: Im Promozettel werden für Frühjahr und Herbst 2013 die Folge-EPs „Stein“ und „Papier“ angekündigt. Rein von den Namensgebungen nach „Schere“ natürlich nachvollziehbar, allerdings bleibt die Frage, warum man drei EPs statt eines ganzen Albums veröffentlicht. Naja, aber was Down können, können ANDIOLIPHILIPP schon lange.
Rein musikalisch ist hier alles genau so, wie man es erwartet. Es geht fröhlich nach vorn, Whoh-Oh‘s und Schala-la-la-la’s über simplen, aber soliden Riffs vermitteln eine ungezügelte Spielfreude und machen einfach richtig gute Laune.
Auch textlich bewegt sich alles auf gewohnten Terrain, die unbeschwerten Jugendzeiten werden ebenso besungen wie eine unglückliche Liebe und die Komplikationen beim Schreiben von neuen Liedern. Alles nicht neu, aber ansprechend gemacht.
Und dann kommt der Knackpunkt in Form des Remixes von „Ich lieb‘ dich nicht mehr“. WTF? Warum macht man denn so etwas? Sicher, Dubstep ist gerade irre in, aber das muss doch nun wirklich nicht sein. Nicht nur, dass die EP damit auf drei neue Tracks reduziert wird, der Remix ist auch noch vollkommen daneben. Die elektronischen Einfügungen wirken deplatziert, hölzern und mehr gewollt als gekonnt.
Unterm Strich machen ANDIOLIPHILIPP ihre Sache auf„Schere“ wirklich gut: Pop-Punk, der nach vorn geht und gute Laune verbreitet. Spart man sich auf den kommenden EPs solch seltsame Remixe, sollte man durchaus noch viele Fans für sich gewinnen können.
Keine Wertung