Review Anguish – Mountain

  • Label: Dark Descent
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Doom Metal

Uppsala! Nein, das hier ist kein Versehen, sondern die Heimatstadt des schwedischen Quartetts ANGUISH. Mit „Mountain“ legt die seit 2007 aktive Band ihren zweiten Longplayer vor, der sich der Spielart des Doom Metal verschrieben hat. Sieben Songs plus Intro werden in knappen 50 Minuten zelebriert. Dabei stellt sich die Frage ob die Musik genauso stümperhaft wie das Artwork wirkt.

Die Antwort darauf ist klar: Nein, tut sie nicht. Zum Glück. Nach einer Minute instrumental-akustischer Einleitung startet man mit schweren Gitarrenriffs, die sich entsprechend dem Genre langsam nach vorne bewegen. Im weiteren Verlauf bricht man wiederholt für kurze Sequenzen in ein gehobeneres Tempo aus, um sich dann wieder auf die eigentliche Gangart zu besinnen. Gelegentlich darf sich die Gitarre sogar zu einem erquickenden Solo erheben. Unverhofft nimmt die Saitenfraktion das ohnehin schon langsame Tempo weiter heraus und driftet dabei in nahezu akustische Gefilde ab, bevor man die Wucht wieder gnadenlos zuschlagen lässt.  Frontmann J. Dee setzt seinen Gesang gezielt ein, legt immer wieder Atmosphäre schaffende Pausen ein und hat seinen kreativen Input vorrangig aus dem Death und Black Metal gezogen. Rein und glatt ist beim Gesang wenig bis nichts und gibt dem ansonsten sehr sauberen Klangbild eine äußerst räudige Note. Die Gesangskunst auf „Mountain“ ist zwar keine Offenbarung, aber unter dem Strich eine solide Leistung. Auf Songs unter der Fünf-Minuten-Marke verzichtet man komplett, wenn man das Intro und das Intermezzo „Decomposer Of Planets“ außer Acht lässt. Highlights der Platte sind „Stir Up The Demon“ und das abschließende „Snowhammer“.

ANGUISH beherrschen ihr musikalisches Schaffen auf einem gehobenen Niveau, wenn dabei auch kein lupenreines Meisterwerk entsteht. Die Mixtur aus schleppenden Melodien und Riffs, den wohl platzierten Gesangseinlagen und dem Mut das Tempo unvorhergesehen zu erhöhen oder zu verlangsamen gibt diesem Zweitwerk eine ungeheuer intensive Energieleistung mit auf den Weg. Freunde des Doom Metal seid bedacht und lasst euch nicht vom Artwork abschrecken, denn der Inhalt von „Mountain“ bietet auf einem soliden Fundament vieles was man an dieser Musik gern haben kann.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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