Als ich anfing dieses Promo Paket des sympatischen Labels Rotten Roll Rex durchzuarbeiten, war ich schwer am überlegen, die Genreeinteilung von Metal1 doch etwas aufzulockern. Wenn ich im allgemeinen mit Genrebezeichungen eher weniger anfangen kann und will, da ich der Meinung bin, sie sollten höchstens der Orientierung dienen (und demnach auch „Death Metal“ heißen und nicht „Fantasy Epic Speed Death of Doom“), so wird spätestens im nächsten Abschnitt klar, dass die Bezeichnung „Brutal Death/Grindcore“ hier etwas hinterher hinkt.
Denn bei dem Debüt der Italiener von ANONIMA SEQUESTRI zeigt schnell, welche Richtung die Jungs einschlagen. Denn direkt neben dem Albumtitel „Unsafe, Insane & Forced“ prangt in großer Schrift „Groovy Gore Grind“. Das Cock and Ball Torture Cover „Anal Sex Terror“ lässt auch den letzten Zweifel verblassen, dass man es hier mit wirklichem groovendem Gore Grind zu tun hat.
ANONIMA SEQUESTRI wurden zwar bereits im Jahre 2000 gegründet, doch mussten erst 7 Jahre ins Land gehen, bis sich 2007 endlich ein Label finden lies. An der Qualität der Musik kann es nicht liegen.Nach dem einlegen der CD wird man nämlich erfreulicherweise nicht enttäuscht. Die Vocals orientieren sich ganz an den vermeintlichen Vorbildern, verfehlen jedoch hier und da noch ihre Wirkung. Zudem klingt das Schlagzeug bei dem ersten Song und in der Mitte des Albums zu penetrant und verschluckt den Groove der Gitarren. Über solche Kleinigkeiten kann man jedoch meiner Meinung nach bei einem Debüt hinwegsehen.
Wenn sie auch auf dem Promozettel als „Slow Motion Groove Gore“ angepriesen werden, lockern einige Uptempo Passagen das ganze zusätzlich auf und sorgen für die nötige Abwechslung. Nicht wenige Bands in diesem Genre verfallen in belanglosen Einheitsbrei im Laufe eines Albums und öden selbst hartgesockene Genrefan an.
Nach 11 Songs und der fast überdurchschnittlichen Spielzeit von einer guten halben Stunde, ist man trotz der Slow Motion am Ende des Albums angelangt. ANONIMA SEQUESTRI haben einen gutes Debüt veröffentlicht, welches Lust auf mehr macht und hoffen lässt, diese Jungs auch einmal Live begutachten zu können. Vielleicht schafft man es ja, mit dem zweiten Werk die Szene wirklich aufzumischen. Denn dafür reicht dieses Werk noch nicht ganz aus.
Wertung: 7 / 10