Review Aorlhac – L’Esprit des Vents

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Den Terminus Mittelalterlicher-Black-Metal hört man auch nicht allzu oft. Auf die neue Scheibe von AORLHAC passt er aber perfekt. Bevor jetzt aber Dudelsack- und Flötenallergiker entsetzt wegklicken sei gesagt, dass sich das Adjektiv mittelalterlich auf die Stimmung, die Melodien und die Texte auf „L’Esprit des Vents“ bezieht. AORLHAC existieren seit zehn Jahren, haben bis jetzt zwei Alben veröffentlicht und beenden nun nach sieben Jahren Wartezeit ihre 2007 angefangene Wind-Trilogie.

Die sieben Jahre Pause haben sich allerdings gelohnt, ist doch „L’Esprit des Vents“ ein absolut stimmiges und spannendes Album geworden. Textlich beschäftigt sich die Band mit ihren okzitanischen Wurzeln und unternimmt eine Reise durch die Geschichte Frankreichs, Spaniens und Norditaliens. Interessant dabei ist, dass die Texte nicht nur auf französisch, sondern teilweiße auch in okzitanischer Sprache verfasst sind. In perfektem Einklang dazu stehen die mittelalterlichen Melodien, dich sich durch das gesamte Album ziehen. In Kombination mit dem ansonsten recht harsch und rau gespielten Black Metal entsteht eine besondere Klanglandschaft, die erfrischend neu aber auch herrlich nostalgisch klingt.

Besonders die Stücke „La Révolte Des Tuchins“ und „Infâme Saurimonde “ sind Kompositionen der Extraklasse. Die Riffs sind kraftvoll und episch, die Melodien lassen stellenweiße an Iron Maiden-Leads denken und Sänger Spellbound legt so viel Emotion und Energie in seine Performance, dass man direkt Gänsehaut bekommt. Für Aufhorchen sorgt die Verwendung einer Drehleier im Mittelteil von „Infâme Saurimonde“. Sie gibt dem Song einen kurzen Moment der Ruhe und versetzt den Hörer noch mehr in eine mittelalterliche Welt.

AORLHAC beweißen mit „L’Esprit des Vents“ einmal mehr, wie stark französischer Black Metal ist. Das die Band über  Les Acteurs de l’Ombre Productions veröffentlicht verwundert da kaum. Die Band wandert auf dem schmalen Grad zwischen oldschooligen Black Metal und träumerischen Melodien, ohne einer der beiden Seiten den Vorzug zu geben. Nimmt man nun noch hinzu, dass sich AORLHAC keiner obskuren Form von Satanismus, Okklutismus oder Philosophie verschrieben haben, so hat man ein Album bei dem allein die Songs im Mittelpunkt stehen. In Zeiten von Bands, die sich in Sachen Theatralik und Image immer mehr übertreffen wollen eine echte Seltenheit.

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Wertung: 9.5 / 10

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