Review Aphyxion – Ad Astra

„APHYXION sind somit auf dem richtigen Weg, müssen auf ihrem nächsten Release jedoch den nächsten Schritt gehen.“ Mit diesem Resümee endete unsere Review zum 2019er-Album „Void“ der dänischen Melodic-Death-Metaller APHYXION, die eine Hinwendung der Band zum Metalcore konstatierte. In der Tat gehen APHYXION diesen nahegelegten nächsten Schritt auf ihrem neuen Album „Ad Astra“ und gehen vollends im Metalcore auf. Damit aber leisten sie eine Verschlimmbesserung ihres musikalischen Schaffens.

Die Probleme von „Ad Astra“ liegen nicht am Genrewechsel an sich. Dass der Gruppe eher der Sinn danach steht, sich im Metalcore zu verwirklichen, sei ihr unbenommen, und Positivbeispiele für Bands dieses Genres gibt es genügend. Die Krux an der Sache ist, dass das Songmaterial auf „Ad Astra“ keinerlei bleibenden Eindruck hinterlässt und ebenso nichtssagend ist wie das seltsam passende, humorlose Albumcover. Der angestrebte Kurs ist dabei deutlich und wird bereits durch den der Promo beiliegenden Informationstext nicht verheimlicht: „Jetzt stehen sie kurz davor, in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu treten“, heißt es dort über die Band. Eine breitere Öffentlichkeit erreicht man natürlich durch möglichst zugängliche Musik, und entsprechend seicht und bekömmlich klingen APHYXION auf ihrem vierten Album auch. Songs wie „Roll The Dice“, „Rover“ oder „Fade To Black“ funktionieren allesamt nach dem gleichen Strickmuster: Bei den Riffs und Strophen wird das absolute Minimum an Songwriting-Können aufgefahren, bis es dann in einen möglichst ohrwurmhaften, oftmals clean gesungenen Refrain geht. Es ist ein altbekanntes Prinzip, das für sich genommen schon nicht anspruchsvoll ist und sich auf „Ad Astra“ schneller abnutzt, als es APHYXION wohl lieb ist.

So lautet die Bilanz nach elf Songs, dass jeder von ihnen zwar schnell ins Ohr, aufgrund des flachen Songwriting jedoch ebenso schnell wieder hinaus geht. Den Gelegenheitshörer auf der Suche nach dem schnellen Metalcore-Ohrwurm mag das nicht weiter stören, und sollte der Plan der Gruppe aufgehen, sich neue Fans zu erspielen, sei es ihr gegönnt. Musikalisch verlieren sich APHYXION mit „Ad Astra“ jedoch vollends in der Belanglosigkeit.

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Wertung: 3.5 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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