Review Arkhon Infaustus – Passing The Nekromanteion (EP)

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Extreme Metal

Elf Jahre mussten ins Land gehen, ehe die Franzosen von ARKHON INFAUSTUS ihrem letzten Album „Orthodoxyn“ einen Nachfolger schenken konnten. In Form einer EP namens „Passing The Nekromanteion“ versucht das Duo nun an alte Erfolge anzuknüpfen; inwiefern ihnen das mit dem ersten neuen Material seit über eine Dekade gelingt, steht auf Messers Schneide. Denn hingegen manche Bands auf ihrem-Album Comeback ungeahnt erfrischt klingen, bspw. Sikth, so hätten andere Gruppen hingegen aufgelöst bleiben sollen, eindrucksvoll durch bspw. Broken Hope bewiesen.

Dass das letztere Schicksal ARKHON INFAUSTUS verschont hat, soll sich nach der halbstündigen Black-Death-Doom-Eskapade, die „Passing The Nekromanteion“ darstellt, als glückliche Fügung für besonders die Doom-Metal-Fans herausstellen, denen Ufomammut zu abgespact, My Dying Bride zu fröhlich und Hamferð zu sensibel sind. Denn ARKHON INFAUSTUS liefern den Kontrast zu all den genannten Bands.

Auf „Passing The Nekromanteion“ beschwören die Franzosen eine pechschwarze Kraft, die völlig versunken im dunkelsten Morast vor sich hin darbte, ehe sie sich nun nur so vor Kraft und schierer Wut strotzend erhebt und all das niederknüppelt, was sich ihr in den Weg stellt. Mag man per se Black Metal für das bösartigste Genre bezeichnet, so dürften ARKHON INFAUSTUS mit ihrer schwer im Magen liegenden Metal-Mixtur nur müde darüber lächeln können. Das Duo baut ihre Doom-Interpretation nämlich nicht nur auf monotone Riffs im gemächlichen Tempo auf, dem wohl größten Klitsche des Doom Metals, sondern paart das Räudige des Death Metal mit der Boshaftigkeit des Black Metals und streut dabei noch einige überraschende Tempo-Variationen ein, sodass der neue Drummer Skvm die gesamte Bandbreite seines Könnens zur Schau stellen kann.

Lediglich mit dem letzten Track „Corrupted Epignosis“ fahren ARKHON INFAUSTUS ihre Tempo zu Gunsten einer gleichbleibenden Atmosphäre zurück, was den Song allerdings eher zu einer zehnminütigen Geduldsprobe werden lässt, schließlich erhoben sich in den drei vorangegangen Songs Klangwelten, die man sich auch beim finalen Track zu entdecken gewünscht hätte.

Dennoch, wenn bitterböses Growling auf schmetternde Doublebass und treibende Riffs trifft und die Aura einer Platte mit einer solchen Kraft auf den Hörer wirkt wie der Blick Saurons auf den Ringträger, dann schallt „Passing The Nekromanteion“ aus den Boxen. ARKHON INFAUSTUS haben auf diesem Silberling derartig viel Bösartigkeit vertont, dass eine Bühnenshow von Watain beinah weniger boshaft wirkt als eine Umdrehung von „Passing The Nekromanteion“!

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