Review Aska – Fire Eater

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

Vorhang auf für Album Nummer sechs und ein Schulterklopfen für 23 Jahre musikalische Beständigkeit; oder, im Jargon von JBO: ASKA spielen ASKA. Die US-Metaller aus Texas zelebrieren auch auf ihrem neuen Werk „Fire Eater“ (dessen Cover mir trotz seiner stereotypen Ausrichtung bestens gefällt) traditionellen Heavy Metal ohne großen Schnörkel, was in concreto bedeutet, dass sich hoher, aggressiver Gesang, flinke Drums und sägende Gitarren vermischen und mit stählerner Hand den Nacken des Hörers zu packen versuchen. Ob’s klappt?

Letztlich müsste man über „Fire Eater“ kaum viele Worte verlieren; wer sich auch nur das kleinste Bild des klassischen Heavy Metals vor Augen führen kann, weiß ungefähr, wie das neue Werk von ASKA klingt. Man zockt sich durch elf Songs, die sich konsequent in der Schnittstelle zwischen Judas Priest und Metal Church bewegen und die mal mehr, mal weniger Spaß machen. Der Opener „Everyone Dies“ gehört definitiv zur ersten Kategorie; das Stück rockt ordentlich und hat einen eingängigen Refrain. Eine fraglos coole Nummer, um eine CD einzuleiten. Das Niveau des Stückes wird allerdings danach nicht immer erreicht, vielleicht noch von „Son Of A God“ oder „Harlot Of Eden“. Auch das bereits auf der CD „Unleashed“ der schweizer Heavy-Metal-Kollegen Emerald veröffentlichte Stück „Eye Of The Serpent“ knallt ganz gut. Aber wirkliche Hits finde ich auch auf „Fire Eater“ nicht.

Dafür gibt es mit „Angela“ eine ziemlich misslungene, weil mit gekünstelter Rock-Attitüde vorgetragene Halb-Ballade und mit „Year Of Jubilee“ eine gar grausige Nummer, die durch Glockengeläut, einer nur schwer erträglichen erlösungsideologischen Aura und altbiblischen „Set my people free“-Textzeilen nervt. Ja, schlicht nervt. Dazu kommt eine leider gänzlich misslungene Cover-Version von Judas Priests „The Ripper“, die zu schleppend ausgefallen ist und durch die dauernden hohen Schreie völlig ihrer Wirkung beraubt wird. Schade, da wäre tatsächlich mehr drin gewesen.

Fazit: Ich werde auch auf Album Nummer sechs mit ASKA nicht warm. Zuviel Durchschnitt, nur wenige wirklich gelungene Momente und das, obwohl man den Herren ihr Können und ihre Liebe für diese Musik anhört. Wenn das Quartett aber weiterhin auf diesem Niveau musiziert, dann reicht es auch in Zukunft nur für die zweite Reihe.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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