Review Asmorod – Involution Toward Chtonian Depths

  • Label: Solistitium
  • Veröffentlicht: 1997
  • Spielart: Ambient

ASMOROD, eine französische Ambient-Band, brachten 1997 ihr erstes Album „Involution Toward Chtonian Depths“ heraus. Mittlerweile sind wir zehn Jahre weiter, die Franzosen veröffentlichten vier Alben, ihr letztes namens „Hysope“ erst 2006. Nach acht Jahren Pause, in der man sich anderen Projekten widmete. Doch hier soll nur das schon genannte erste Werk zählen, welches ansehnlich im in Grüntönen gehaltenen Digipack daherkommt.

Es gibt einfacheres, als ein Ambient-Album ausführlich und gehaltvoll zu beschreiben. Das ist allerdings keine Neuigkeit, wie sich hier ein weiteres Mal herausstellen sollte. Explizite Ausführungen, welche Instrumente wo, wann und wie eingesetzt wurden, machen wohl kaum Sinn, darum lasse ich diesen Teil einfach weg und beschränke mich auf die Wahrnehmung und Wirkung dieser Tonstücke. Die einzig angemessene Option in diesem Falle, wie mir scheint.
Zunächst wirkt das erste Lied „Poison – Transcendance“ wie ein verwaister Ort, so bleibt es auch grundlegend im weiteren Verlauf. Später gesellen sich jedoch chorartige Gesänge hinzu, die wie vom Wind getragen und verzerrt daherkommen. Das gibt der Handlung eine Art Vergangenheit, welche altehrwürdig und düster zu sein scheint. Solch elegischer Gesang findet sich auch im nachfolgenden „De Cantico Funebri“; hier wird jener in der Wirkung durch eine trist gestimmte Violine verstärkt und wann immer der Gesang ertönt, ist es, als würde man durch düstere und menschenleere Katakomben laufen, begleitet von einem niederdrückenden Mönchstenor. Track vier („Through Oceanic Calls“) verdient seinen Namen, denn hier singt oder vielmehr haucht eine Frauenstimme sehnsüchtig, nur begleitet von einer Akustikgitarre. Man merkt beim Hören, dass man weit entfernt vom Ursprung der Musik ist, sie aber einen unglaubliche Anziehungskraft besitzt. Kurz danach wird die Musik leicht unruhig, doch der Gesang beschwört den Hörer geradezu, als würde er ihn sirenengleich in sein Verderben ziehen wollen. „Subplutonary Incubation I“ wechselt von Einöde herüber zu Tristesse in Form von Vanessa Hiddens Gesang, welcher herzzerreißend Trauer trägt. Wie ein einsames Mahnmal überthront es die Szenerie. Fremd und doch zugleich logisch verknüpft erschallt später wieder ein simpler Gesangschor, welcher eher geschäftig treibenden Charakter hat. Die letzten Minuten – der Ausklang – jedoch wirken so, als hätte man eine Grenze überschritten und wäre in ein verbotenes, feindliches Land eingedrungen. Doch genug der Beschreibung, es dürfte nun klar sein, was für Emotionen und Schaubilder ASMOROD hervorrufen beziehungsweise konstruieren.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ASMOROD beim Hörer ein Gefühl auslösen, sie berühren mit ihren Kompositionen und lassen im Geiste des Hörers imaginäre Handlungsstränge ablaufen. Es ist so, als würde man aktiv der Musik lauschen, die man in Filmen, in Spielen etc. hintergründig wahrnimmt. Sei es nun bei einem Gang durch düstere, verlassene Katakomben, in welchen man ständig bereit ist, auf Gräuel oder Feinde zu stoßen oder bei einem Verweilen in ausgestorbenen, dräuenden und insgesamt lebensfeindlichen Orten. Doch allesamt haben die Stücke gemein, dass sie beklemmend wirken.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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