Atonement-Merciless-Blasphemy-Cover

Review Atonement – Merciless Blasphemy (EP)

ATONEMENT sind ein schwedisches Trio und mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 16 Jahren noch sehr jung. Umso interessanter also, dass sie musikalisch in den Thrash Metal der späten Achtziger einsteigen wollen. Mit ihrer Debüt-EP „Merciless Blasphemy“ stellt sich die Band vor und bildet den Auftakt zu diesem Vorhaben. Nach eigenen Angaben orientieren sich ATONEMENT an den alten Platten von Kreator, Sodom und vielen großen Vertretern der Thrash-Metal-Szene. Es stellt sich also die Frage, ob sich „Merciless Blasphemy“ als innovativ zeigt oder lediglich einen altbekannten Sound wiedergibt.

Das Intro „Infernal Rites“ leitet mit sanften Gitarrenklängen und atmosphärischen Wetter-Geräuschen die Scheibe ein. Das darauffolgende „Axe Of Death“ zerschneidet die eben noch idyllische Melodie mit geballten Gitarrenriffs und dynamisch-scheppernden Drums. Bereits in den ersten Sekunden wird klar: ATONEMENT stehen zweifelsohne für Old School Thrash Metal. Während der gnadenlos gedroschene Sound direkt in den Ohren liegt, hält sich der kratzige Gesang von Sänger Ludvig Rösth deutlich leiser im Hintergrund. Mit schnellen Drums und thrashigem Sound geht es in „Evil Minds“ weiter. Das Lied hebt sich durch seine unüberhörbar schlechte Soundqualität von den restlichen Titeln der EP deutlich hervor und offenbart den Produktionsstil der Platte. Dieser ist nämlich voll auf die Achtziger getrimmt, eben ganz nach den Vorbildern der Band. So erinnert der Rhythmus von Bassgitarre und Schlagzeug in „Evil Minds“ stark an Sodoms „Persecution Mania“.

Der basslastige Midtempo-Einspieler „Lust For Sin“ führt die geballte Thrash-Metal-Power mit schnellen Drums und wilden Gitarrenriffs fort. In der Mitte des Songs werden die Schweden langsamer, um daraufhin mit noch schnellerem Tempo und einem gnadenlosen Solo zurückzukehren. Im Refrain schreit Rösth immer und immer wieder „Lust For Sin“, wobei ein Hall seine Stimme untermalt. Der folgende Titel „Unholy Sorcery“ beginnt mit einem deutlich melodischerem Schlagzeug-Rhythmus, der zum gewohnten aggressiven Sound überleitet. Das abschließende Gitarrensolo verpasst dem Song einen kurzen Speed-Metal-Moment und läutet das Ende der EP ein.

ATONEMENT legen den Fokus klar auf schnelle Gitarren und laut scheppernde Drums, weshalb die Songs ohne großartige Texte oder markante Refrains auskommen. Während der Sänger den jeweiligen Songtitel immer wieder vor sich her schreit, dröhnen aggressive Riffs im Vordergrund. Innovationen bleiben jedoch aus, da sich „Merciless Blasphemy“ stark an den Thrash-Metal-Sound der alteingesessenen Genrevertreter anlehnt und musikalisch im Thrash-Stil der achtziger Jahre zu verorten ist. Mit nur 16 Jahren präsentieren die drei Schweden allerdings ein aggressiv dröhnendes Erlebnis, das vor allem Fans der alten Schule begeistern wird.

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Publiziert am von Selina Ordner

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