Review Audioslave – Audioslave

Viele sprachen von der nächsten Rocksupergroup, als bekannt wurde, das sich der verbliebene Rest von Rage Against The Machine (Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk) mit Ex-Soundgarden Sänger/Gitarrist Chris Cornell zusammentun würden.
Nach einigen Problemchen mit dem Managment und Aus- bzw. Wiedereinstieg von Chris Cornell erschien dann 2002 das Debüt, welches schlicht wie die Band „Audioslave“ betitelt wurde, bei Epic / Interscope.

Aufgrund der musikalischen Vergangenheit der Mitglieder, erwartete viele wohl etwas bahnbrechend Neues oder einen Überhammer an Album. Um es schon mal vorweg zu nehmen, die Band erfindet das Wagenrad nicht neu. Das, was man zu hören bekommt, scheint ein Mittelweg zwischen Soundgarden und Rage Against The Machine zu sein, der aber sehr gut funktioniert. Die CD ist kein Geniestreich, aber man kann von einem sehr guten Rockalbum sprechen.
Als Vorbote des Albums wurde die Single „Cochise“ veröffentlicht, der Song verfehlte seine Wirkung nicht und jeder wartete gespannt auf das Album. Ein Song der Power hat und einen einprägsamen Refrain.
Wie schon gesagt, scheint die Band einen Mittelweg zwischen ihren beiden Ex-Bands gefunden zu haben, deswegen könnten einige alte RATM-Fans enttäuscht sein, die Power dieser Band ist zwar da, aber eher unterschwellig wahrzunehmen, die politischen Ambitionen sind nun in der Musik auch nicht mehr vordergründig.
Ihre Höhepunkte hat die Scheibe nämlich überwiegend dann, wenn leisere Töne angeschlagen werden und Chris Cornell seine Samtstimme auspacken kann. So geschehen in „Like A Stone“, das nicht etwa ein Liebeslied ist, wie man denken könnte, sondern von einem Mann handelt, der auf den Tod wartet. Zu dem Song wurde übrigens auch ein Video gedreht, welches die Stimmung dessen passend einfängt. Weiteres eher ruhigeres Highlight der Scheibe ist Song Nummer Acht „I Am The Highway“, welches sachte beginnt und sich dann immer weiter zu einem tollen Song steigert.Doch die CD hat nicht nur ruhiges Futter für die Ohren zu bieten, neben dem schon anfangs erwähnten „Cochise“ befinden sich noch einige andere hochklassige Rocker auf dem Silberdeckel. Direkt nach „Cochise“ befindet sich „Show Me How To Live“, ein Ohrwurm von höchster Güteklasse. Dies liegt zum einen an der einprägsamen Gitarrelinie, als auch am Refrain, der sich im Ohr festfrisst und einen so schnell nicht mehr loslässt.
Mit dem folgenden „Gasoline“ schließt sich sofort ein weiteres Highlight an, welches ein weiteres mal zeigt, das Chris Cornell einer der besten Sänger der heutigen Zeit ist.
Eigentlich müsste ich aber bis zu Song Acht keinen Song besonders hervorheben, bis dahin ist dieses Debüt ein Rockalbum der ersten Güteklasse. In der zweiten Hälfte haben sich mit „Exploder“ und „Bring Em Back Alive“ allerdings zwei Lieder eingeschlichen, die meiner Meinung nach nur Durchschnittsware sind, da hätte man weitaus mehr draus machen können.
Den Abschluss findet dieser Tonträger in „The Last Remaining Light“, welches einen wieder sanft in die Realität entlässt und ein weiterer Beweis dafür ist, das eine Stärke der Band, die ruhigen, verträumten Songs sind.

Als Fazit stellt sich mir eine Frage: Wollten die Jungs zum Anfang nicht mehr, oder war da nicht mehr drin ? Ist dieses Debüt nur ein leichtes Wehen vor dem großen Sturm, oder war das schon alles ? Das können uns nur die Herren selbst beantworten und werden dies hoffentlich auch mit dem nächsten Album tun. Bis dahin können wir uns mit dieser wirklich schönen Rockplatte vergnügen und uns freuen, dass uns diese überaus talentierten Musiker mit Audioslave erhalten bleiben.
(Alexandra)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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