Review Autumn’s Dawn – Gone

  • Label: Eisenwald
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Das ging aber schnell! Die Australier AUTUMN’S DAWN haben sich erst 2013 gegründet, trotzdem stehen sie schon vor der Asche ihres Daseins. Zumindest dann, wenn man den Opener „The Ashes Of A Life“ und den Albumtitel als solchen zu Grunde legt. Denn sonst kann man das Duo schon als ziemlich umtriebig beschreiben, ist „Gone“ nach der selbstbetitelten EP schon die zweite Veröffentlichung in diesem Jahr.

Jetzt geht es also auf die Langdistanz, wenn man die 37 Minuten des Albums als solche bezeichnen kann. Geboten wird Musik, die „in“ ist und bei härteren Klängen denkt man dabei unweigerlich an Black Metal, der mit dem Attribut „post“ versehen ist. Richtig geraten, zwar bezeichnen sich AUTUMN’S DAWN selber als Depressive Black Metal, aber das Eine schließt das Andere nicht aus. Ganz im Gegenteil und vor allem auf diesem Album, denn der durchaus harte Klang bekommt einige tiefe Risse in Form von düsteren Elementen in den Lack.
Puristen schreien auf, das hört sich nach Keyboards an. Das stimmt in gewisser Weise, Tasten sind ein Bestandteil von AUTUMN’S DAWN, aber sie spielen auf „Gone“ eine eher untergeordnete Rolle. Die Atmosphäre entsteht eher durch die meistenteils gemächliche Gangart, vor allem aber durch die höhenlastigen Gitarren, die mit ihren Melodien gekonnt durch die Songs führen.
Besondere Aufmerksamkeit hat eindeutig der Gesang verdient, Fronter Sorrow zieht diverse Register, so kann er mit einer wirklich passablen Clean-Stimme genauso punkten wie mit harschen Vocals, wobei diese noch etwas intensiver sind. Zudem versteht er sich bestens, einen leidenden Unterton mit in sein Repertoire aufzunehmen. Paradebeispiel hierfür ist das als uneingeschränkt als Anspieltipp geltende „Through The Rusted Gates Of Time“.
Sehr gelungen ist auch „When The Sun Sets For The Last Time“, bei welchem Sorrow den wohl härtesten Gesang der gesamten Platte auffährt. Davon hätte es gerne etwas mehr haben dürfen, dann wirken auch die weniger aggressiven Teile (sogar im gleichen Song) viel intensiver. Zumal die schnellen Teile AUTUMN’S DAWN ohnehin noch etwas besser zu Gesicht stehen.

Kleine Kritikpunkte also an einem rundum ziemlich gelungenen Langspieldebüt. Alleine schon aufgrund der Kürze der Songs erwartet den Hörer eine gewisse Kompaktheit, aber auch das zielstrebige Songwriting, welches weitgehend auf unnötigen Ballast verzichtet, trägt zu einer guten Hörbarkeit bei. Nicht nur, wenn die Australier so zügig weiterarbeiten, darf man in Zukunft sicher noch einiges von AUTUMN’S DAWN erwarten, „Gone“ sollte da nur der Anfang sein.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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