Review Black Dementia – Dictum Of Negation

  • Label: Aura Mystique
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Black Metal

BLACK DEMENTIA sind Franzosen und sollten – wie ich bei Metal-Archives las – Melodic Black Metal spielen. Nun gut, dachte ich mir, mal keine Franzosen-BM-Band, die hasserfüllten, primitiven Black Metal spielt. Eigentlich bedauernswert, aber okay. Desweiteren…ja, desweiteren gibt es nichts Nennenswertes mehr über die Truppe vorab zu berichten, außer vielleicht die Tatsache, dass Melodic Black Metal bei den Metalarchiven wohl bedeutet, dass der Black Metal blastlastig und knüppelnd vorgetragen wird. Soviel also dazu.

Springen wir direkt zu Lied vier, „Imperial Iconoclast“. Ach…so…ja, nicht wundern, wenn die ersten drei Stücke mal nicht aufgelistet werden, sie sind einfach belanglos und ich dachte mir, man liest ja eh so häufig, Stück X ist durchschnittlich und blabla, also erspare ich euch und natürlich auch mir so einen Bericht, denn das Trio zu Beginn von „Dictum Of Negation“ hat den Albentitel echt beherzigt und auf seine Weise interpretiert und umgesetzt. Zurück zu „Imperial Iconoclast“: Eine Frauenstimme flüstert anfangs ein paar Worte, zum ersten Mal kommt ein wenig Atmosphäre auf und Tatsache, die Franzosen gehen mit mehr Gefühl an das Lied heran. Gar nicht so schlecht. Später folgt ein formidables Riffing, als Mitglied des Auditoriums findet man langsam aber sicher Gefallen an dem Track. „Left-Hand Catharsis“ wirkt dann wie normaler, „solider“ Dresch-Black Metal mit einer Prise Keep of Kalessin – Armada-Einfluss, allerdings nicht ganz so gekonnt umgesetzt.

Weiter geht es mit solidem, eingängigem sowie ausgängigem Geplänkel. An dieser Stelle muss ich mal kurz intervenieren und die normale Rezension unterbrechen: Ich hasse es ja eigentlich, so Sachen zu schreiben, das wirkt ja immer leicht unprofessionell und herablassend, aber mal ganz ehrlich: es kann doch nicht sein, dass in letzter Zeit so ein dermaßen üppiger Haufen Mittelmaß auf den Plattenmarkt gestoßen wird. Gute Veröffentlichungen (sagen wir mal ab 7/10) waren doch vor kurzem noch an der Tagesordnung und nun wieder so Halb-Rumgestocher an allen Ecken. Mon Dieu. Naja, „Dictum Of Negation“ geht auf alle Fälle noch so weiter, wer auf brauchbaren Black Metal Marke harsch und knüppelnd steht, sollte BLACK DEMENTIA vielleicht doch mal probieren. Für mich heißt es hier aber Lebewohl sagen.

Es ist erstaunlich, wie belanglos „Dictum Of Negation“ letzten Endes wirklich ist, denn die involvierten Musiker wirk(t)en immerhin bei zum Beispiel Griffar, Taake und Horned Almighty mit. Also ein klassisches Beispiel einer Veröffentlichung, die nicht das erreicht, was sich der Hörer durch die Referenzen der einzelnen Musiker erhofft. Jetzt wird auch klar, warum damit nicht geworben worden ist. Übrigens: Einen Grund dafür, dass BLACK DEMENTIA keinen klassischen, französischen Black Metal spielen, ist auch „ausgemacht“. Die Jungs leben mittlerweile alle in Dänemark also known as nicht gerade die Hochburg in genuin-genialem Black Metal.

Wertung: 4.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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