Review Blood & Iron – Voices Of Eternity

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

Ist es wirklich Exotik, wenn eine Heavy-Metal-Band aus Indien stammt? Zwar wird der Subkontinent selten mit harter Gitarrenmusik in Verbindung gebracht und man mag bei der Verbindung von Indien und Musik auch eher an die sandalenbewehrten New-Age-Horden vergangener oder aktueller Couleur denken, aber der Heavy Metal kennt eben eine universale Handschrift. Und das mag der Grund sein, warum eine Band aus Indien eben genauso klingt wie eine Band aus Amerika, Europa oder meinetwegen Russland. Ohne Hintergrundinformation könnte man BLOOD & IRON jedenfalls nahezu überall auf dem Planeten wohnhaft sein lassen.

Es finden sich auf „Voices Of Eternity“, dem dritten Album der Band, keine Abweichungen von der international anerkannten Harmonie- und Melodiesprache des Heavy Metals. Wer eventuell auf ein Aufgreifen klassisch-indischer Skalen gehofft hat oder gar auf Textpassagen in Landessprache, sieht sich enttäuscht. BLOOD & IRON spielen absolut traditionellen Heavy Metal, groovig, bemüht um eingängige Melodien und filigrane Gitarrenarbeit. Dabei startet die CD mit einem sehr ruhigen, mit ordentlichen Hard-Rock-Elementen gespickten Part, bei dem vor allem der warme Gesang von Sänger Giles Lavery auffällt. Aus diesem atmosphärischen Gebilde schält sich dann der Opener „Ghost Of A Memory“, der zwar ordentlich Druck macht, leider aber die atmosphärischen Elemente des Anfangs nicht mehr aufgreift. Zudem setzt Lavery fortan verstärkt (bis ausschließlich) auf hohen (bis sehr hohen) Gesang, der auf Dauer zu wenig Abwechslung bietet – und ab und an auch richtig an den Nerven zerrt.

Überhaupt ist die Abwechslung das größte Manko von „Voices Of Eternity“. Parts wie der bereits erwähnte Anfang von „Ghost Of A Memory“ oder die äußerst stimmungsvolle Verwendung von akustischen Gitarren in „Path Not Taken“ kommen leider zu selten vor. Daneben spielen BLOOD & IRON zwar gut gemachten Heavy Metal, der erfreulicherweise ohne Faust-in-die-Luft-Allüren auskommt und teils progressive Untertöne bietet, aber kaum mehr. Dass die Band super Songs schreiben kann, beweist sie mit „Your Own Voice“, einem wirklich rundum gelungenen Stück, das durch seinen stampfenden Rhythmus und dem Ohrwurm-Refrain vollends überzeugen kann. Qualitativ steht der Song aber leider etwas isoliert da – das Gros der CD kann dieses Level nur in Momenten erreichen. „Legion“ beispielsweise ist über weite Strecken schlicht öde.

Natürlich kann man als Heavy-Metal-Freund nahezu unbedenklich zu „Voices Of Eternity“ greifen; die Scheibe bietet einige unterhaltsame Umdrehungen und wer nicht mehr sucht, wird kaum enttäuscht sein. Mir scheint jedoch, dass BLOOD & IRON mehr zu bieten haben, als letztlich auf „Voices Of Eternity“ zu hören ist.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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