Review Brutally Deceased – Black Infernal Vortex

  • Label: Doomentia
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Death Metal

Als BRUTALLY DECEASED 2010 mit „Dead Lover’s Guide“ ihr Debüt veröffentlichten, konnten sie damit für einiges Aufsehen sorgen. Selten hatte eine Band so konsequent den Sound des Schwedischen Death Metals (speziell den von Grave) dermaßen kompromisslos durchgezogen. Vier Jahre später stellt sich die Sachlage gänzlich anders dar: Die Szene ist mit old-school-Alben überflutet, der Bedarf an Material aus dieser Richtung hält sich in Grenzen.
Können die Tschechen auch unter diesen Vorzeichen Akzente setzen und mit ihrem zweiten Album „Black Infernal Vortex“ begeistern?

Was beim hören zuerst auffällt bzw. einen eher anspringt ist der Gitarrenklang von BRUTALLY DECEASED. Dieser ist so dermaßen massiv, dass er den Hörer direkt an die Wand drückt. Eine deutliche Entwicklung vom eher rauen Klang des Debüts, was „Black Infernal Vortex“ sehr gut zu Gesicht steht. Der klassische Sunlight-Sound ist eben unschlagbar, besonders wenn er so gut umgesetzt ist.
Hinzu kommt noch ein schön knackig abgenommenes Schlagzeug, das klanglich an „Clandestine“ erinnert und die unerlässlichen Growls, die auch bei BRUTALLY DECEASED eher perkussiven Charakter haben. In puncto Sound gibt es ergo an „Black Infernal Vortex“ absolut nichts zu beanstanden, man sollte sich jedoch bewusst machen, dass die ersten drei Grave-Alben hier unüberhörbar Pate standen.

Auch musikalisch verlässt man sich ganz auf die Vorbilder. „Black Hammer Satan” und „Serve the Labyrinthine Tombs” hätten problemlos ihren Platz auf „Clandestine” gefunden, der Rest der Songs sortiert sich irgendwo zwischen „Into The Grave“ und „You’ll Never See…“ ein.
Dabei strotzen die Tracks auf „Black Infernal Vortex“ nur so vor Kraft, fetten Riffs, brutale Blasts, monströsen Grooves und immer auch ein klein wenig Melodie (wenn man genau hinhört, z.B. in dem „Left Hand Path“ inspirierten Solo von „Day of Darkness”), was den Wiedererkennungswert und die Behaltenszeit steigert. Zwar fehlt es BRUTALLY DECEASED bisweilen ein wenig an der Fähigkeit, Hooks zu schreiben, die sofort im Gedächtnis bleiben, allerdings macht die Band das durch die bloße Heftigkeit ihrer Songs wieder wett, was sich exemplarisch an „Regurgitation Of Blood, Devoured Flesh And Gastric Juices” zeigt.

Die Szene mag gesättigt sein und vor ähnlich ausgerichteten Alben überquellen, aber „Black Infernal Vortex“ haut der Konkurrenz dermaßen einen vor den Latz, das bleibende Schäden zu erwarten sind. BRUTALLY DECEASED sind natürlich primär etwas für Fans der genannten Bands und eines spezifischen Sounds, aber für diese Zielgruppe ist das Zweitwerk der Tschechen ein Fest.

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Wertung: 7.5 / 10

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