Review Burning Skies – Desolation

Im Jahre 2004 machten 5 Briten mit einem recht „derben“, sehr eigenständigem und auch eigenwilligem Metalcore-Album von sich reden (so mancher nennt „Murder By Means Of Existence“ auch gerne ganz simpel Deathcore, ich persönlich kann mit diesem Begriff aber nicht viel anfangen). Zwei Jahre später blickt ein kleiner Teil der Metal-Szene doch recht gespannt auf just diese Band, denn „Desolation“ soll der großartige Nachfolger werden.

Das wortwörtliche „Intro“ fällt kurz und sehr nervenzerreibend aus, eine unheimliche, unidentifizierbare Geräuschkulisse. Umso definierter setzt sich dann aber „RKD“ in dem Mittelpunkt – hier gibt es wahrlich eine auf die Metaller-Nuss. Feiner Einstieg finde ich, aber zu schnell sollten keine Lorbeeren verteilt werden. Trotzdem, der Song tritt mal gehörig Arsch, live sollte das ein Pit-Garant sein. Dass diese Art Methode hat, ist bei BURNING SKIES ja überhaupt nichts Neues, dennoch klingt das neue Material wesentlich anders als dies der letzten Veröffentlichung. Der Sound ist druckvoller, klingt viel fetter als es der sehr eigen klingende Vorgänger jemals tat, nur der Gesang bleibt bis auf vermehrte Death Metal Einsätze gleich. Der sehr charmant betitelte vierte Song, „Bauer Power“, legt ein Schüberl nach (zu Deutsch: ein Stückchen nachlegen). Sehr flott und nicht weniger brutal geht es zur Sache, aber ehe man sich in dem 2 Minuten und 12 Sekunden langen Stück zurecht findet, ist es auch schon wieder vorüber, wirklich schade und natürlich ein Bewertungskriterium.Zunächst aber muss ich ein weiteres Lob austeilen, „Desolation… (For The Denial Of Ignorance)“ ist der nächste Kracher, das fällt klar unter Dauerbeschuss der Briten, und mit knapp 4 Minuten auch der zweitlängste Track der CD. Einige Redakteure unterstellen der neuen CD „Desolation“ ja die quasi nicht vorhandene Eingängigkeit, aber bei ausgeprägter Auseinandersetzung mit dieser CD – und die habe ich definitiv hinter mir – kann ich diesen Vorwurf absolut nicht nachvollziehen. Klar sollte jemandem aber sein, dass man sich BURNING SKIES keinesfalls nebenbei anhören sollte. Zurück zur Musik: nachdem mit „Damaged“ auch die letzte noch übrig gebliebene Nackenmuskulatur verheizt worden ist, folgt mit „Fairytale Supremacy“ die erste Erleichterung. Ruhig beginnend setzt der Track im Mid-Tempo fort, zwar herrscht auch hier wieder enormer Bang-Bedarf, aber nicht in der zuvor angewandten Brutalität, gebremster Schaum also, und trotzdem gefällig! Zu „Caught In The Circle“ muss ich wohl nicht länger Erklärungen abgeben, der Titel, der Inhalt – alles selbsterklärend und live wohl ein absolutes Muss, sollte sich die Gelegenheit in meiner Nähe auftun, werde ich in diesem Pit sein, das verpreche ich euch hier und an dieser Stelle. Wahrlich sagenhaft finde ich dann schließlich noch den letzten Track „Could You Sink Any Lower“. Nicht so schnell wie die neun Tracks zuvor, hingegen spielt ein etwas melodischerer Ansatz eine wichtige Rolle, und zum Schluss hin werde ich noch von einer gewaltigen Death Metal Walze überrollt.

„Desolation“ ist eines ganz sicher – ein verdammt brutales Metalcore-Album mit vielen Elementen aus anderen Genres, eines ist „Desolation“ aber auch: viel zu kurz. Mir erschließt sich die Absicht hinter den 30 Minuten Spieldauer nicht. So benötigte der Vorgänger „Murder By Means Of Existence“ gute 50 Minuten eines Silberlings, und lange Tracks beherrschen die Jungs zweifelsohne. Das gibt Abzug, so leid es mir tut. Hingegen ist positiv zu erwähnen, dass mir beim Hören der CD alles andere als langweilig wird, entgegen vielen Meinungen habe ich hier wahrliche Freude, zumindest wenn ich genau hinhöre und mich nicht berieseln lasse, dafür waren BURNING SKIES noch nie geeignet und dabei sollte es auch bleiben. Und damit sage ich „auf weitere 2 Jahre Wartzeit“!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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