Catalyst Crime Coverartwork

Review Catalyst Crime – Catalyst Crime

CATALYST CRIME legen mit dem selbstbetitelten Werk ihr Debüt vor, die Musiker sind aber zum Teil keine Unbekannten. Gegründet wurde das Projekt 2017 von Xandria-Drummer Gerrit Lamm und Sängerin Zoë Marie Federoff (Iteria). Im Line-up ist mit Pyramaze-Keyboarder Jonah Weingarten ein weiterer namhafter Musiker, Alexander Krull (Leaves‘ Eyes, Atrocity) zeichnet für die Produktion verantwortlich. Da darf man doch annehmen, dass etwas Vernünftiges dabei herumkommt.

Zunächst einmal gilt festzuhalten, dass CATALYST CRIME die Grundregeln des Genres kennen und umsetzen: „Projection Of My Mind“ als erster Song beginnt mit getragenen Pianoklängen, bevor von Chören begleitete Riffs und ein treibender Beat einsetzen. Federoff trägt die Strophen im Klargesang vor, beim breiter und orchestraler angelegten Refrain versucht sie sich in Sopranlage. Zwischendurch gibt’s ein paar Growls, hier ein Orchester-Arrangement, da ein Solo, fertig ist der Song.

Klingt doch nett, oder? Einmal flink durch „Symphonic Metal für Dummies“ blättern und fröhlich drauflos musizieren funktioniert aber nicht. Allen voran fehlt von den ersten Tönen an die Eigenständigkeit. Die Riffs klingen verdächtig nach „Once“ von Nightwish, die Melodien erinnern fortwährend an Amaranthe, Delain, Xandria und viele weitere Bands des Genres. „Erinnern“ ist dabei noch wohlwollend ausgedrückt ist, klingt doch praktisch jeder Moment des Albums mindestens bekannt, eher schon abgekupfert.

Musikalisch ist „Catalyst Crime“ kein völliger Totalausfall: Die Männer können ihre Instrumente spielen, das soll hier nicht in Frage gestellt werden. Was dem Album das Genick bricht, ist zum einen das uninteressante und langweilige Songwriting. Überraschungen, Spannung, Wow-Momente? Komplette Fehlanzeige! Hier wird durchschnittlichster Symphonic Metal vom Reißbrett geboten. Ein weiteres Genickbruchargument ist zum anderen der Sound. Man mag seinen Ohren kaum trauen, so flach und rumpelig ist der Klang. Die Produktion tönt eher nach einer frühen Demoaufnahme als nach der Veröffentlichung auf einem profilierten Label wie Massacre Records. Der Gesang ist außerdem viel zu leise abgemischt: Federoff hat eh schon kaum Power in ihrem dünnen Piepsstimmchen, die stümperhaft geratene Abmischung erweist ihr dazu noch einen Bärendienst.

CATALYST CRIME könnten nach ihrem Debütalbum schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Wenn sie Songwriting und Sound nicht massiv verbessert, wird die Band schneller vergessen werden, als die Orchesterparts für das Album zusammengeklickt wurden. Ein paar wenige gute Momente gibt es schon, aber das macht noch keine guten Songs. CATALYST CRIME lassen schon Potenzial durchblitzen – das rettet „Catalyst Crime“ aber beim besten Willen nicht vor dem qualitativen Keller und kann erst recht keinen Genrefan hinter dem Ofen hervorlocken.

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Wertung: 3 / 10

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2 Kommentare zu “Catalyst Crime – Catalyst Crime

  1. Hi Stefan,
    du schreibst mir aus der Seele. Alle Punkte, welche du bemängelt, hast waren auch mir die besagten Dornen im Auge oder besser in den Ohren.

    1. Hallo Søren,
      danke für deinen Kommentar, gut zu wissen, dass es nicht nur mir so ging mit dem Album. Mir kommt es so vor, als würde es reihenweise gute Kritiken einfahren und das kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen.

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