Zu CMPT ist nicht viel bekannt, außer, dass es sich um eine anonym agierende Black-Metal-Band vom Balkan handelt. Der Bandname steht für die kyrillische Variante des Wortes Tod und kann als solches in jeder slawischen Sprache verstanden werden. Um den thematischen Dreh- und Angelpunkt der Formation noch deutlicher werden zu lassen, bezeichnet CMPT’s Label Osmose Records die Band als „a dedication to the authentic Balkan worship of Death, a monument of praise for the unclean ones, nocturnal rites and forbidden cults that have cursed these lands centuries before the first Byzantine missions arrived„. Inwiefern diese dunkle Folklore des Balkans tatsächlich besungen wird, dürfte nur für Muttersprachler erkennbar sein. Unabhängig von den Sprachkenntnissen ist aber hörbar, dass CMPT diese Folklore (leider) nur bedingt instrumental eingebaut haben.
Ihr erstes musikalisches Statement namens „Mrtvaja“ ist eine knapp 20-minütige EP mit zwei Tracks und nur einem involvierten Musiker, dem Serben Vidak Lešina. Neben dem Songwriting und den Lyrics ist Lešina zugleich auch für den Gesang und die Instrumentierung von CMPT verantwortlich. Dass beide Tracks der EP nur einem Kopf entspringen, ringt insofern Respekt ab, als „Mrtvaja, Pt. 1“ und „Mrtvaja, Pt. 2“ so abwechslungsreich sind als wären sie von mehreren Köpfen erdacht wurden. Im Dunstkreis von Raw- und Atmospheric-Black-Metal changierend, verbindet CMPT die klassischen repetitiven Distortion-Riffs mit den typischen kehligen Growls des Genre und einem Schlagzeugspiel, dass das Mid-Tempo nur dann verlässt, wenn Lešina die Musik für ruhige Zwischenparts auf die Akustikgitarre beschränkt. Auch wenn das Songwriting nicht (r)evolutionär ist und weite Teile der Tracks vorhersehbar sind, ist der Unterhaltungswert von „Mrtvaja“ nicht unbedingt gering. Besonders der dichte Sound trägt viel zur Atmosphäre bei, zumal die Produktion klarer als erwartet ist.
CMPT bringen ihre erste Veröffentlichung „Mrtvaja“ ganz klar als Appetizer für ihr Debüt auf den Markt, das nur unwesentlich später erscheint. Zugreifen sollten bei dieser Platte allerdings nur die Black-Metal-Hörer, die sich viel mehr für Raw mit ein wenig Atmosphäre interessieren als für melodischen Atmospheric-Black-Metal a la Summoning oder Negură Bunget.
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