Review Cosmic Autumn – Cosmic Autumn

  • Label: Northern Silence
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

COSMIC AUTUMN – der Name des erst 2017 gegründeten deutschen Black-Metal-Soloprojekts scheint nichts Gutes für unsere Welt zu verheißen. Dass sich die Ein-Mann-Band für ihr selbstbetiteltes Debütalbum laut eigener Aussage von nächtlichen Spaziergängen durch den Wald, die Transzendenz der Psyche, Einsamkeit und Nihilismus inspirieren hat lassen, festigt zusätzlich den Eindruck, dass es sich bei besagter Platte um schwere Kost handelt. Überraschenderweise übertreibt es COSMIC AUTUMN jedoch keineswegs mit dem Experimentieren, sondern setzt im Zuge der knapp 40 Minuten der ersten Veröffentlichung auf allerlei Altbekanntes.

Nicht ohne Grund ist es COSMIC AUTUMN schon so bald nach der Gründung des Projekts gelungen, bei einem namhaften Label wie Northern Silence unterzukommen. Für einen Newcomer-Release aus dem schwarzmetallischen Underground macht „Cosmic Autumn“ durchaus einiges her. Die Instrumente, die neben dem typischen Metal-Repertoire auch Akustikgitarren und Keyboards umfassen, sind überwiegend gekonnt eingespielt, die Produktion klingt halbwegs kraftvoll und von Zeit zu Zeit stößt man sogar auf einprägsame Melodieführung.

Musikalisch vermittelt COSMIC AUTUMN in den betont melodischen Songs dasselbe bedrückende, verheißungsvolle Bild, das die CD auf dem Cover ziert. Sowohl in den teils epischen Leadmelodien („Indistinct Vision“) als auch in den rein akustischen Parts wie am Ende des Openers „The Last Deception“ schwingt stets auch eine gewisse Schwermut mit. In ihrem Kern behalten die Tracks somit durchwegs einen bestimmten Grundton bei, was jedoch keineswegs zulasten der stilistischen Vielfalt geht. Es finden sich stimmungsvolle Clean-Gitarren ebenso wie erhabener Klargesang („Realms Of Eternal Light“) und auf „Event Horizon“ wird sogar richtig auf den Putz gehauen.

Gerade die letztgenannte Nummer lenkt die Aufmerksamkeit jedoch auch auf ein paar kleine Unstimmigkeiten, die „Cosmic Autumn“ in sich trägt. In ebenjenem Track scheinen die ungestümen Drums nämlich an den übrigen Instrumenten vorbeizuspielen. Unerfreulich ist auch, dass die ohnehin schon ziemlich leise abgemischten Screams im Laufe des Albums immer weiter im Hintergrund verschwinden, bis COSMIC AUTUMN im abschließenden Zehnminüter „Solitude“ sogar gänzlich auf Gesang verzichtet. Sowohl kompositorisch als auch soundtechnisch gibt es somit doch ein paar verbesserungswürdige Aspekte.

COSMIC AUTUMN wird sich mit seinem selbstbetitelten, ersten Album wohl nicht als Game-Changer hervortun. Grundsätzlich arbeitet das deutsche Newcomer-Projekt mit schon seit längerem gebräuchlichen Stilmitteln und an manchen Stellen haben sich leider ein paar Fehler eingeschlichen. Nichtsdestotrotz weist „Cosmic Autumn“ seinen Schöpfer als durchaus fähigen Musiker und Songwriter aus. Die fünf Nummern, die auch schon mal die Zehn-Minuten-Marke sprengen, prägen sich recht gut ein und klingen in puncto Tonqualität alles in allem besser als ein Großteil der Debüts vergleichbarer Bands. Letztendlich handelt es sich bei „Cosmic Autumn“ also um ein solides Einstiegswerk.

Wertung: 6.5 / 10

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