„Language Of Superstars“ ist bereits das vierte Album der belgischen Rockband mit dem zugegebenermaßen seltsamen Namen COWBOYS & ALIENS. Während der beiliegende Infotext die Band in die Schublade des 70er-Hardrocks von Bands wie Led Zeppelin, Thin Lizzy oder Black Sabbath steckt, empfinde ich die Musik der fünf Herren eher als Stoner Rock. Basslastig, knüppeltrocken und nach vorn rockend kommen die elf neuen Songs des Silberlings daher. Die Band selbst bezeichnet ihre Musik als „Groove Rock“, womit sie den Nagel im Grunde auf den Kopf trifft.
Das Artwork der Scheibe mag so gar nicht zu ihrem musikalischen Inhalt passen. Die Abwesenheit von Balladen spricht nicht gerade für einen musikalischen Bezug zum Cover. Auch die Verbindung von Albumtitel und Cover hat sich mir noch nicht erschlossen.
Aber am wichtigsten ist ja immer noch die Musik. Und auf diesem Bereich zeigt man durchaus ein sicheres Händchen für griffige Melodien und treibende Riffs, zwei Dinge, die bei dieser Art von Musik wohl von zentraler Wichtigkeit sind. Zwei Gitarren sorgen dabei für die nötige Härte, ohne dass man die Band dadurch dem Metalgenre zuordnen könnte. Sänger Henk Vanhee besitzt ein recht rauhes, im mittleren Höhenbereich angesiedeltes Organ und passt damit vorzüglich zur Musik, ohne durch Glanzpunkte aufzufallen. Hin und wieder scheint sich ein bisschen Punk-Shouting mit einzumischen. Der Opener „Moving Target“ gehört dabei zu den eher mittelmäßigen Songs. Der Titeltrack zeigt, zusammen mit Songs wie „Kinda Breathtaking“ und „Another Fine Display“, welches einen sehr feinen Refrain hat, auf, dass es auch wesentlich besser geht. Hier handelt es sich definitig um klare Ohrwurmkandidaten und Anspieltipps. Mit dem anschließenden, über sechsminütigen „Waiting At The Gates“ versucht man sich auf einer etwas atmosphärischeren Schiene. Der Song startet nicht mit einem schroffen Gitarrenriff, sondern mit einem tiefen Basslauf. Nach einiger Zeit folgenden das Schlagzeug und die hier sehr frei aufspielenden Gitarren, die sich auf seichte Solosounds und Klangsprengsel beschränken und mal nicht „volles Brett“ fahren. Anschließend setzt der Gesang ein, der immer wieder von groovenden Gitarren durchbrochen wird. Ein Refrain ist nicht auszumachen. Nach vier Minuten startet man zu einer Bridge, die groovenden Riffs untermalen im späteren Verlauf die wieder folgende Strophe und gegen Ende den zu oft wiederholten Refrain mit dem Text „You won’t be waiting at the gates“. Dieser Song sticht von Aufbau und Struktur also etwas aus dem restlichen Material heraus, ist dabei aber nicht sonderlich spannend gestaltet und wirkt doch etwas zu lang.
Das größte Problem von „Language Of Superstars“ ist nicht das Nichtvorhandensein von Highlights, sondern vielmehr eine zu große Gleichheit der Songs untereinander. Leider gilt hier hauptsächlich der Grundsatz „Kennst du einen, kennst du alle!“. Dabei geht es gar nicht mal um den Aufbau der Titel, sondern vielmehr um den doch sehr eingefahrenen Sound. Dieser lässt das Album trotz seiner nur 49 Minuten Spielzeit doch arg langatmig erscheinen. Nach der Hälfte der Tracks machen sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar und man wird zunehmend berechenbarer.
Ein paar gute Melodien und Riffs machen nunmal noch kein gutes Album.
Nichts desto trotz sei Fans des Rock’n’Rolls ein Reinhören empfohlen.
Wertung: 6 / 10