Daargesin aus Erlangen beschreiben ihre Musik selbst als „Mystic Thrash Metal“. Kann man schon so stehen lassen, aber ein bisschen mehr „Mystic“ und auch ein bisschen mehr „Thrash“ hätte die Scheibe hier und da schon vertragen können (an „Metal“ geizt man dagegen nicht ;-)). Seit 1995 gibt es die Band schon und mit „Dracul“ ist ihr zweites Album am Start.
Das Cover ist aus meiner Sicht eher niedlich als mystisch, der Frontsatan erinnert mich auch irgendwie immer wieder an die Gummibärchenausgabe des Fürsten der Finsternis… keine Ahnung warum, ist aber so.
Jedenfalls geht’s gleich los mit dem Titelstück „Dracul“, was gegen Ende nicht mehr wirklich fesseln will, da von den fast 4 Minuten Spieldauert der Refrain über 2/3 wiederholt wird, und auch irgendwie etwas zu lahm für nen Opener ist. Besser wird’s da schon mit „Black Reaver“, hier schrubben die Gitarren schon nen ganzen Zacken schneller und härter und auch Daniel an den Drums legt hier ordentlich was vor. „Tell Me Thy Name“ macht gut weiter, nach dem halbakustischen Einstieg steigert sich das Stück zu ner ordentlichen Thrash-Nummer, besonders die abgehackten Gesänge und die dazu passenden Riffs find ich sehr gelungen.
Und auch wenn das Intro zu „Aigues Mortes“ ziemlich cool ist, der Rest des Songs ist nicht wirklich überzeugend. Wenn man zu den wirklichen tanzbaren Schlagzeugrhythmen noch ein wenig mehr Spannung reingebracht hätte, wärs gut geworden.
Der nächste Track entschädigt das aber. „Killer Command“ ist nicht nur eine Thrash-Granate erster Klasse, sondern auch der beste Song der CD. Zudem wird hier mit dem sehr tiefen Gesang mal etwas Abwechslung reingebracht, wo sonst nur klare Vocals angesagt sind. Die klaren Vocals klingen teilweise auch bisschen schief, aber das ist dann wohl Geschmackssache.
„Warlock“ ist wieder ein kleiner Durchhänger, hier fehlt einfach etwas besonderes, das der Song nicht hat und so nur Durchschnitt ist. „Get Out“ hat dafür wieder sehr gute Parts drin, und mit den aggressiven Vocals hat man hier auch die richtige Wahl getroffen, der zweitbeste Song für mich hier.
„Hallucination“, „Stranger“, „IW – I double You“ und „In Nomine“ sind allesamt noch solide Midtampo Songs, aber leider springt auch hier kein Funke über, so dass ich sagen könnte, die Teile hätten mich überzeugt.
Auch die Produktion kann sich hören lassen, vor allem die Drums drücken wunderbar. Insgesamt gesehen kann man sich „Dracul“ wirklich anhören, aber bis auf „Killer Command“ und „Get Out“ ist nun nichts drauf, was ich in meine tägliche Playlist aufnehmen würde. Durchschnitt einfach!Wer reinhören will, sollte einfach mal auf Daargesin.de schauen und sich mit den Samples vergnügen.
Wertung: 5 / 10