Review Dawn Of Winter – The Skull Of The Sorcerer

  • Label: Cyclone Empire
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Doom Metal

Da ist sie nun, die neue Scheibe von DAWN OF WINTER, in Form einer stark limitierten LP zum 22-jährigen Bestehen der Band. 22 Jahre, in denen die deutschen Könige des Doom Metals gerade einmal zwei Alben („In The Vally Of Tears“ —1998 erschienen, und das wirklich geniale „The Paeceful Dead“ aus dem Jahre 2008), sowie eine Best-of-CD, eine EP und einige Demos auf den Markt gebracht haben.

Schon das Artwork versetzt den geneigten Hörer in Melancholie. Ganz in Grautönen gehalten, zeigt es eine nackte Frau, die über einen Schädel, den Schädel eines früheren Hexenmeisters, gebeugt auf dem Boden sitzt und ihn mit freudloser Verzückung betrachtet. Was “The Skull Of The Sorcerer” bietet, ist jedenfalls Doom Metal in nahezu perfekter Ausführung. Die Melodien sind eingängig, aber nicht langweilig und werden gelegentlich durch ein Gitarrensolo aufgelockert. Die Scheibe beginnt mit dem Intro von „Dagon’s Blood“ sogar recht rockig, bevor das Lied ganz genretypisch in ein schleppendes Tempo gerät und Moll-Lastige Langsamkeit den Hörer gleichsam in Ekstase und Trübsal versetzt. Diese Melodien bilden stets den Hintergrund für Gerrits klaren, gefühlsbetonten Gesang, der dem einen oder anderen Hörer von der Heavy-Metal-Band Sacred Steel bekannt sein dürfte. Die Variabilität seiner Stimme und instrumentale Zwischenparts sorgen hier für Abwechslung. So beginnt „In Servitude To Destiny”, das vierte und damit letzte Lied der LP, mit schwermütigem Klavierspiel, bevor Gesang und schließlich Gitarren sowie Schlagzeug einsetzen. Die Stimmung, die hier vermittelt wird, ist einmalig und somit haben wir, wie schon bei der letzten Platte, auch hier mit dem letzten Song den Höhepunkt der Scheibe erreicht. Da eine Steigerung dazu recht schwierig gewesen wäre, ist nun klar, dass vier Lieder mit insgesamt einer halben Stunde Spielzeit vollkommen genügen. Nur Schade, dass man, um diese zu hören, einen Plattenspieler braucht, denn auf CD wird es “The Skull Of The Sorcerer“ nicht geben. Klar, Vinyl verändert die Wahrnehmung von Musik auf eine Art und Weise, die dem rauen Sound von DAWN OF WINTER zu Gute kommt, aber die Doomer müssen der Wahrheit ins Gesicht sehen: Die 80er Jahre sind vorbei. Auch wenn ihr Klang uns zurück in die Anfangsjahre von Saint Vitus und Pentagram zurück zusetzen vermag. Wenigstens für eine halbe Stunde.

Wer mit Doom Metal nichts anfangen kann, den wird wohl auch diese Platte nicht davon überzeugen können. Der Gesang mag einen starken Wiedererkennungswert aufweisen, die Lieder mögen Abwechslung bieten, doch es ist und bleibt eben jene schleppende Spielart des Metals, die man entweder liebt oder hasst. Fans dieses Genres können hier jedoch bedenkenlos zuschlagen, denn das Album ist trotz seiner Kürze vielfältig, stimmig und schließt nahtlos an „The Paeceful Dead“ an. Das hohe Niveau dieses Meisterwerkes kann „The Skull Of The Sorcerer“ zwar nicht ganz erreichen, aber eine gelungene Fortsetzung ist es allemal, sowie der beste Soundtrack für trübe, frostige Novembertage.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert