Review Détresse – Pessimismes

  • Label: Vendetta
  • Veröffentlicht: 2025
  • Spielart: Black Metal

DÉTRESSE (deutsch für „Not“) sind eine neue, internationale Black-Metal-Truppe, deren Mitglieder in Österreich und der kanadischen Provinz Québec beheimatet sind. Über Vendetta Records präsentiert das Trio jetzt sein Debüt „Pessimismes“. Bei Debüt-Platten ist das immer so eine Sache. Sollte man gänzlich ohne jede Erwartung an diese Veröffentlichungen herantreten oder haut man mit allem drauf, was die Rezensentenkeule hergibt? Sei es gedankt, dass DÉTRESSE es einem mit ihrem ersten Werk nicht allzu schwer machen.

Die Band bietet auf „Pessimismes“ Melodic Black Metal im konventionellsten Sinne. Flirrendes Riffing trifft bei DÉTRESSE auf Drum-Arrangements zwischen Blastbeats und Midtempo-Grooves. „Vision Funeste“ als Beispiel verbindet Genre-typische Elemente zu einem Song, der an frühe Der Weg Einer Freiheit erinnert, während „In Asche gehüllt“ mit seinem groovigen Einstieg Funken von Dark Fortress mit der Wut von Helrunar verbindet.

„Die Ruhe trägt“ führt den eingeschlagenen Weg konsequent fort und bringt dabei durchaus ein paar starke Momente zusammen. Besonders im Hinblick auf die dichten Gitarrenwände, die simplen, aber effektiven Melodien und das variable Drumming dieses Songs gibt es wenig zu beanstanden. Das fast neofolkige „Pessimisme“ ist – wie der Name schon verrät – ein sehr schwelgerisches Akustik-Intermezzo, das seine Wirkung tatsächlich voll und ganz entfalten kann. Da wäre es wünschenswert gewesen, hätten sich DÉTRESSE ein paar mehr solcher Arrangements zugetraut.

Es ist schade, dass „Pessimisme“ als Gesamtwerk nach einem so einfachen wie effektiven Finale hinsichtlich der ersten fünf Titel und deren Stimmung qualitativ nicht ansatzweise an den (Quasi-)Titeltrack heranreichen kann. Besonders mit den ersten zwei Songs auf ihrem Debüt kann die Band nur schwer genug Atmosphäre aufbauen, um von Anfang an mitzureißen.

Denn auch wenn der Black Metal, den das Trio anbietet, technisch sauber und punktuell auch wirklich spannend inszeniert ist, kann „Pessimismes“ keine wirklichen Highlights anbieten. Kommt man nun auf die Erwartungsfrage vom Anfang zurück, können DÉTRESSE die Qualitäten standesgemäßen Black Metals durchaus halten. Allerdings bewegen sie sich dabei derart vehement innerhalb ihrer Genregrenzen, dass im Grunde schon nach drei Songs dieses Debüts alles gesagt gewesen wäre.

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Wertung: 6 / 10

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