Review Disturb / Fat Society – From South We Rise (Split)

Auf Entdeckungsreise im Underground habe ich schon viele Bands kennen und einige lieben gelernt. Aber nur wenige haben es geschafft, regelmäßig in meiner Playlist zu landen. Die neuesten Anwärter auf diese Ehre (!) sind zwei französische Hardcore Bands, DISTURB und FAT SOCIETY. Nachdem ich auf recht umständliche Art und Weise das Label Customcore Records entdeckt habe, wurde ich für Metal1.info prompt mit Promos bestückt – Danke dafür!

Denn das Label nimmt seine Arbeit wirklich ernst, die Promos und die Unterlagen sind zum Teil wirklich professioneller und hochwertiger gestaltet, als von den großen Vorbildern, dafür mal klar den Daumen nach oben gerichtet. Aber diese Tatsache fließt selbstverfreilich nicht in meine Bewertung des Musikalischen ein, ich wollte dies nur lobend am Rande erwähnen.
Den wahren Beginn dieser Rezension macht das nach Angaben gemeinsam eingespielte „Intro (South Strikes Back)“, ob sich das South auf Frankreich oder auf den globalen Süden bezieht kann ich nicht ausmachen, mit gut eineinhalb Minuten Spielzeit ist der Track auch sonst sehr kurz und wenig aussagekräftig. Den ernsthaften Startschuss geben dann nämlich DISTURB mit „Fatherless“, und hier geht’s dann schon richtig zur Sache. Im Mid-Tempo gespielter, nicht unbedingt charakteristisch aber gut unterscheidbar von anderen Gruppen, sprich mit eigenständigem Klangbild. Die Shouts sind nicht zu übertrieben prollig (das Wort macht Prolls nur noch schlimmer…), eigentlich sogar sehr gut passend. Der Sound ist ebenfalls gut und so stimmt mich die erste der beiden Bands recht positiv.
FAT SOCIETY hat – wie soll es auch anderes sein – einen ähnlich klingenden Sound, aber eine ganz andere Art Hardcore zelebrieren. Die Shouts sind tiefer, bewegen sich an manchen Stellen schon im Thrash/Death Gefilde. „Thirteen Warnings“ ist ein guter Song der mich aber leider nicht mitreißen kann. „State Of Emergency“ von DISTURB klingt hingegen sehr druckvoll, zudem wirkt der Gesang aufgrund der zwei Shouter Ju und Mitch sehr abwechslungsreich und flott. Ein an Punk gerichteter, sehr softer Stimmungssong – „South Blood Family“ von FAT SOCIETY – kann da nicht Folge leisten. Der Grund liegt eindeutig an der musikalischen Einfallsllosigkeit, der Song hat nichts was mich begeistern würde, dabei liebe ich Partysongs. Ein Lob verdient aber „After The Fall“, ein würdiger Abschluss einer Split EP und die Wiedergutmachung für „South Blood Family“.

Wenn FAT SOCIETY und DISTURB diese Art von Hardcore konsequent durchziehen sollte das eine rosige Zukunft werden, das steht fest. Diese Split EP zeigt, was zwei „kleine“ Bands schaffen können, wenn nur die nötige Motivation und ein klein wenig Unterstützung vorhanden ist.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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