Review Dødsfall – Døden Skal Ikke Vente

  • Label: Osmose
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Vier Jahre nach „Kaosmakt“ geben die Norweger DØDSFALL den Auftakt für die Black-Metal-Veröffentlichungen, die für das neue Jahr bereits angekündigt worden sind. Das Duo selbst meldet sich mit ihrem fünften Album zurück, dessen Titel „Døden Skal Ikke Vente“ (der Tod soll nicht warten) bereits die volle Bandbreite an genretypischen Lyrics erwarten lässt: Misanthropie, Satanismus und eben den Tod.

Verpackt in norwegischer Sprache und mächtig grimmig aufgenommen, nutzen DØDSFALL das Erfolgsrezept, um Black Metal an den geneigten Hörer zu bringen. Ferner stellt „Døden Skal Ikke Vente“ das Schlagzeug-Debüt von Telal dar, der bereits bei Isvind und Endezzma die Sticks über die Felle wandern ließ. Ausgestattet mit einem guten Ruf innerhalb der Szene sowie dem frischen Wind eines Neuzugangs könnte DØDSFALL somit der Verbund von klassischem Black Metal mit neuen Elementen gelingen.

In den folgenden 45 Minuten wird auch ersichtlich, dass „Døden Skal Ikke Vente“ auf diesen Verbund abzielt: Neben dem harschen Riffing von Gründungsmitglied Ishtar, seinen bitterbösen Growls und Telals doublebasslastigem Drumming sind es die Gitarrensoli sowie der Einsatz von überraschend viel Melodik, die DØDSFALL mehrere anerkennende Kopfnicken sichern werden.

Bereits beim Opener „Hemlig Vrede“ zeigen die Norweger unter Verwendung des Klaviers, dass sie den Black Metal nicht revolutionieren, aber zumindest noch vielschichtiger gestalten möchten. In den kommenden neun Songs gelingt ihnen das mit einer abwechslungsreichen Palette von schleppenden Tracks („Kampsalmer“), atmosphärischen Akustikstellen („Svarta Drömmar“) und selbstverständlich einigen Genickbrechern („I De Dødens Øyne“, „Ondskapelse“). Besonders bei letzterem gelingt DØDSFALL der Absprung vom minutenlangen repetitiven Riffing hin zu melodischeren Motiven, in denen hin und wieder eine schmissige, erfrischende Black’n’Roll-Attitüde hervorblitzt.

Wer sich von den großen Namen der norwegischen Black-Metal-Landschaft abwendet und seinen Blick für das schärft, was sich dahinter im Dickicht verbirgt, kann auf solche Juwelen wie „Doomsday Elite“ (Sarkom), „Nid – Hymner Av Hat“ (Whoredom Rife) oder eben auch „Døden Skal Ikke Vente“ stoßen. DØDSFALL belegen mit dieser Platte mittlerweile zum fünften Mal, dass sie die Gratwanderung zwischen Genretreue und spielerischem Fortschritt nicht scheuen.

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Wertung: 8 / 10

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