Review Downthesun – Downthesun

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Thrash Metal

Lance „Kuk“ Collier sagte einmal über seine Band: „We’re ugly, we’re fat and we go against everything that rock stardom is supposed to stand for. We are THE TRUTH.“
Na ja, ein paar Aussagen mögen ja vielleicht stimmen, aber sind Downthesun mit ihrem gleichnamigen Debütalbum auch wirklich „The Truth“, oder ist das alles nur aufgeplustertes Gerede? Man kann eigentlich einiges nach dieser selbstsicheren Aussagen erwarten, wenn man bedenkt das Slipknot’s Nr.6 Shawn Crahan die Band entdeckt und auch mitproduziert hat.

Fangen wir also mit der aktuellen Single-Auskopplung und auch gleichzeitig dem ersten Song „Medicated“ an. Ziemlicher Kracher. Harte, tiefgestimmte Gitarren und ein cooles Kanon–Geshoute der beiden Sänger Satone und Aaron. Wirklich ein ziemlich guter Song, der auch eine gute Einleitung für das Album ist.

„We All Die“ hat einen ziemlich guten Text, der auch sehr gut mit dem passenden Sound unterlegt ist. Der Refrain ist aber mal richtig geil, wobei mir die Mischung aus shouten und singen besonders gut gefallen hat. Die Stimme beim singen des Refrains erinnert mich ein ganz, ganz klein bisschen an die Stimme des Sängers der Smashing Pumpkins. Aber weiter zum nächsten Song. „Enslaved“ hat einen richtig coolen Indus Anfang. Der Refrain ist zwar irgendwie etwas seltsam, aber trotzdem gut. Überhaupt sind manche Refrains der Band teilweise gewöhnungsbedürftig.

Der nächste Track heißt „Lucas Toole“, was immer das auch heißen mag. Jedoch ist der Song ganz okay, besonders der Refrain ist mal wieder erste Sahne und mit ein paar coolen Riffs unterlegt.

Das 29 Sekunden andauernde „Zero“ dient wohl mehr als Pause oder Lückenfüller. Denn es ist mehr eine Ansammlung von seltsamen Geräuschen als ein Lied. Hätten Downthesun wohl besser als Intro genommen, anstatt es als Überbrückung zu benutzen.„Pure American Filth“ macht wohl eines deutlich: Downthesun sind anscheinend nicht wirklich glücklich über dieses Land, obwohl sie von dort kommen. In dem Lied gibt es größtenteils echt mitten „auf die Fresse“ und es wird die ganze Wut gegen das eigene Land rausgelassen, was zum Schluss in ein paar heftige Wutausbrüche kupfert. Jedoch kommt dabei auch der Sound des Songs nicht zu kurz.

Bisher hat das Album auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht. Zumindest bis ich „Pitiful“ gehört habe. Die Riffs sind zwar okay, aber dem Song fehlt es an jeglichen Highlights. Sonst ist auch nichts Besonderes darüber zu erwähnen.

Der Sündenbock, also „Scapegoat“, hat mir dagegen wieder etwas besser gefallen. Zwar auch nicht viel, aber immerhin ist es besser als der Ausrutscher vorher. Ein paar psychopatische Einlagen sind doch immer mal wieder ganz nett, wobei diese auch nicht gestellt oder ähnliches wirken. Was ein bisschen stört ist das leicht überflüssige Doublebass Gedresche am Ende.

Sehr überraschend, im Vergleich zu den anderen Songs, sind „Listen“ und „Eye Confide“. Beide Lieder schlagen etwas ruhigere Töne an, in denen einer der beiden Sänger, ich weiß nicht welcher von beiden, beweist das er auch wirklich sehr gut singen kann. Wobei mir „listen“ aber besser gefällt als das andere, weil es viel mehr Stimmung übermittelt, düsterer ist und die Stimme besser zur Geltung kommt.

Das Stück „Jars“ wird mit ein paar rauhen Riffs eröffnet. Ich weiß auch nicht wirklich wie ich es weiter beschreiben soll. Eine Mischung aus Psycho Gerede, hämmernde Gitarren und shoutiges Singen würde wohl am ehesten passen. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Zum letzten Track „Revelations“ fällt mir nur ein Wort ein: Krank. Ob es ein Outro oder ein Song ist, muss wohl jeder für sich selber entscheiden.

Alles in allem muss ich sagen, dass mir das Debütalbum sehr gut gefallen hat, weshalb es von mir auch die Bewertung 8 von 10 bekommt. Downthesun sprechen brutal ehrlich einfach alles aus, was ihnen auf den Herzen liegt. Egal ob es über Amerika, Hass & Liebe oder Politik geht, sie unterlegen es auch noch mit geiler Musik und guten Texten.

Na gut, „The Truth“ sind Downthesun nicht. Da hat der Bassist Kuk wohl den Mund etwas zu weit aufgemacht. Aber wer auf harten Sound, tief gestimmte Gitarren und sehr geiles Geshoute steht, kann mit diesem Album nichts falsch machen.

(Benjamin)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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