Artwork des ALbums Necrohedron der Band Dragonbreed

Review Dragonbreed – Necrohedon

„Necrohedon“ ist zwar das Debütalbum von DRAGONBREED, das Wort Debüt passt hier aber allemal auf dem Papier. Die Songs stammen aus der Feder von Arkadius Antonik und stammen aus den Songwriting-Sessions zum 2021er SUIDAKRA-Album „Wolfbite“. Diese haben stilistisch aber nicht so recht auf die Platte gepasst und so hat sich Arkadius mal eben ein paar alte Bekannte ins Boot geholt, um die Songs dennoch angemessen präsentieren zu können. Stefan Fiori – seines Zeichens Sänger der italienischen Melodic-Black-Metaller Graveworm – übernimmt das Mikrofon und steuert seine markanten Growls bei. Suidakra und Graveworm sind seit langer Zeit befreundet und waren mehr als einmal gemeinsam auf Tour, daher ist das auch eine naheliegende Kollaboration. Mit Gitarrist Sebastian Jensen und Schlagzeuger Ken Jentzen sind zwei aktuelle Suidakra-Mitglieder dabei, Bassist Christoph Zacharowski war in den Anfangstagen in den 90ern mit an Bord – bleibt also alles „in der Familie“. Passenderweise stammen auch Artwork und Story von Suidakras Haus-und-Hof-Künstler und -Schreiber Kris Verwimp.

DRAGONBREED ist als Bandname dabei nicht zufällig gewählt: Ein Track des 2000er Suidakra-Albums „The Arcanum“ heißt so. Musikalisch klingt „Necrohedon“ auch wesentlich mehr nach den alten Suidakra Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre – direkter, aggressiver und roher als der aktuelle, moderne Ansatz. Bei DRAGONBREED gibt es aber keinen Platz für Folk- oder Pagan-Elemente, „Necrohedon“ ist reinrassiger Melodic Death Metal, wie er um die Jahrtausendwende oft zelebriert wurde. Auch Klargesang oder Keyboards, welche bei Graveworm eine große Rolle gespielt haben, fehlen völlig. Die schwarzmetallische Seite der Italiener kommt ebenfalls so gut wie nie zum Vorschein. Abgesehen von vereinzelten akustischen Passagen oder dem Einsatz einer Flüsterstimme geht es 37 Minuten lang straight zur Sache.

Bei einer Bandgründung extra für übrig gebliebenes Songmaterial stellt sich unweigerlich die Frage, ob das Projekt auch mehr als nur eine Resterampe ist. Im Fall von DRAGONBREED kann es allein aufgrund der Musiker qualitativ schon mal kaum scheitern und „Necrohedon“ ist tatsächlich weit entfernt von aufgewärmten B-Seiten. Alle Tracks klingen frisch und voller Energie, das Songwriting sorgt für abwechslungsreiche und spannende Lieder und Durchhänger gibt es überhaupt keine. Da wird geblastet und gerast („Summoning The Arcane“), es gibt mitreißende Headbang-Riffs („Offerings From Yonder“), brutale Midtempo-Gewalt der Marke Kataklysm („The World Beyond“) und diese direkt ins Blut gehenden Melodien, die jeder Genrefan einfach liebt („Sinister Omen“). Lediglich der Sound könnte etwas mehr Wumms vertragen, ist aber schön roh und ausdifferenziert geraten.

DRAGONBREED machen auf „Necrohedon“ vieles richtig und dürften bei jedem Melodic-Death-Metal-Fan der alten Schule für große Freude sorgen. Die schnörkellose, direkte Ausrichtung und der ursprüngliche Sound entführen die Hörer auf wunderbare Weise auf einen tollen Nostalgietrip. DRAGONBREED liefern nichts wirklich Neues, dafür aber Qualität und beweisen eindrucksvoll, dass der Melodic Death Metal noch lange nicht tot ist.

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Wertung: 8 / 10

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