Review Drops Of Heart – Stargazers

DROPS OF HEART – Herzenstropfen. Bei so einem Bandnamen vermutet man zuallererst eine romantische Ausrichtung aus dem Gothic-Genre. Doch weit gefehlt – wir bewegen uns im Bereich des melodischen Death Metals mit eindeutigem Core-Einschlag. Bei „Stargazers“ handelt es sich um das zweite Full-Length-Album der Russen, die bis dato ihre Lieder immer in ihrer Heimatsprache dargeboten haben – trotz der hier englischen Songtitel handhaben sie das diesmal genauso.

Ganz an den Haaren herbeigezogen ist es mit der romantischen Ausrichtung dann aber doch nicht: Größtenteils im Midtempo agierend, ist die Musik des Quartetts mit einer eher positiven Grundstimmung behaftet, die nie so richtig „böse“ wird. Eher versuchen DROPS OF HEART mit gesanglicher Abwechslung, gezielt eingestreuten Tempowechseln und angenehmen, niemals aufdringlichen und in der Regel im Hintergrund erklingenden Keyboardeinlagen, Atmosphäre zu erzeugen.

Das klappt aber leider nur bedingt: Zwar kann man DROPS OF HEART technisch nichts Negatives nachsagen, weil jeder Musiker präzise seine Arbeit verrichtet, jedoch ist die Musik auf „Stargazers“ auf Dauer ermüdend. Denn trotz aller Versuche, Abwechslung in die verschiedenen Songs einzubauen, sind die Unterschiede in ebendiesen einfach zu marginal beziehungsweise nicht herausragend genug – etwa die ruhigen Klaviertöne in „Knot“ oder „Escapist“, die elektronischen Spielereien am Anfang von „Modern Madness“ oder das eingestreute Saxophonspiel in „Death Lover“. Zu wenig, um aufzufallen, zu viel, um durchzufallen.

Neben der technischen Versiertheit der Instrumentalfraktion sticht definitiv auch Sänger Denis Fakhrislamov positiv hervor – der Mann kann schreien und brüllen, auch in den tieferen Bereichen. Vor allem aber kann er auch singen. Mit seiner angenehmen, melodischen Stimme bereichert er so gut wie alle Songs und ist somit eindeutig die positivste Note auf „Stargazers“.

Ansonsten eignet sich der Zweitling von DROPS OF HEART eher zum Nebenbeihören. Die zwölf Tracks rauschen harmlos am Hörer vorbei, ohne einen Gänsehautmoment zu hinterlassen – im negativen wie auch im positiven Sinne. Für die Zukunft müssen die Russen in Sachen Kreativität und Songwriting nachlegen – die Anlagen sind definitiv vorhanden, so dass es sich in jedem Falle lohnt, die Band im Blickfeld zu behalten.

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Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Sebastian Mighali

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