Review Dune Rats – Hurry Up And Wait

Das Punk-Rock-Trio DUNE RATS aus Brisbane kehrte nach dem großen Erfolg seines Albums „The Kids Will Know It’s Bullshit“ auf die Farm seines Freundes Ross Knight (Cosmic Psychos) zurück. Im ländlichen Victoria und einem Bauernhaus in Boonah, Queensland begann der Schreibprozess. Für die Produktion flog die Band nach Los Angeles, um mit John Feldmann (Goldfinger, Good Charlotte, Disturbed u.a.) zusammenzuarbeiten. Aufgenommen wurde letztendlich in den Grove Studios an der Central Coast. Thematisch behandelt „Hurry Up And Wait“ das ständige Stop & Go des Tourlebens.

Nach einem kurzen Intro in Form einer Voicemail-Aufnahme eines betrunkenen Freundes beginnt der erste Song „Bobby D“ mit der Textzeile „Crazy Motherfuckers“. So entsteht der erste Eindruck, dass die insgesamt 29 Minuten Spieldauer ein durchaus wildes und verrücktes Unterfangen werden könnten. Dem wird aber nicht auf ganzer Linie nachgekommen und DUNE RATS variieren ihren Stil zumindest in Nuancen.

Neben Indie-Nummern mit Pop-Einschlag („Rubber Arms“, „Bad Habits“) gibt es Teenie-Punk im Stil der frühen 2000er („No Plans“) zu hören. Der Wiedererkennungswert von DUNE RATS ist dabei gering bis nicht vorhanden, was etwas schade ist, da die Lust der drei Freunde am Musizieren durchaus hörbar ist. Gerade die rotzigeren Songs wie „Stupid Is As Stupid Does“ mit Gastsängerin K.Flay oder „If My Bong Could Talk“ geben da mehr spannende Momente her.

Textlich kann man DUNE RATS durchaus als Fun-Band bezeichnen. So erzählen sie zum Beispiel davon, nach dem Ausgehen mit der eigenen Unterhose auf dem Kopf und einem Nickelback-Tattoo in Las Vegas aufzuwachen („Rubber Arm“) oder von lächerlichen Szenarien, von denen niemand glaubt, dass sie wirklich passieren („The Skids“). Der an sich ausdifferenzierten Produktion fehlt es an vielen Stellen am nötigen Druck, vor allem in Sachen Gitarren und Schlagzeug. Hier lässt man einiges Potential relativ ungenutzt verstreichen.

Was man von „Hurry Up And Wait“ unter dem Strich halten soll, ist nicht ganz einfach zu sagen. Es gibt einige interessante Momente und richtig schlecht ist keiner der Songs, allerdings fühlt man sich in ein zwei Dekaden zurückliegendes Jahrzehnt versetzt, ohne dass das Album wirklich überzeugen kann. DUNE RATS haben sich zusätzlich mit der schwachbrüstigen Produktion keinen Gefallen getan. Ein Fokus auf die härteren Gitarren hätte den meisten Songs gut gestanden. Die-Hard-Fans der frühen Blink-182 oder Sum 41 könnte der Longplayer ansprechen. Für alle anderen ist es maximal nette Hintergrundbeschallung.

Wertung: 4.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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