Review Eternal Flight – Under The Sign Of Will

Es gibt im Leben eines Musikredakteurs immer wieder Fälle, die einem Probleme bereiten. Manch ein musikalisches Erzeugnis ist von vorne bis hinten schwer zu er- und in Worte zu fassen. Einen solchen Fall stellt der Zweitling der Franzosen von ETERNAL FLIGHT dar. Angesiedelt zwischen Power und Progressive Metal versteht man sich zweifellos als eine sehr klassische Metal-Band, der Promotext zieht Vergleiche mit Dream Theater, Judas Priest oder Queensryche.

Was ist schwierig an „Under The Sign Of Will“? Nun, fange ich beim Gesang an. Monsieur Fois liegt in seiner Tonlage und der Klangfarbe seiner Stimme ungefähr zwischen Timo Tolkki (alte Stratovarius), Rob Halford und Michael Kiske. Potential ist ohne Frage vorhanden, doch ganz sauber klingt das von vorne bis hinten nicht. Glücklicherweise vermeidet er allzu schlimme Fehltritte, indem er sich nur selten in höhere Lagen verirrt.

Das Instrumentalgebilde ist vor allem eines: Unspektakulär. Und das, obwohl „Under The Sign Of Will“ durchweg aus komplexen, schon beinahe durchkomponierten Songs besteht. Doch große Schwierigkeiten bereitet einem einfach die Tatsache, dass arg wenig Druck in der Produktion liegt. Jeder gelungene Groove geht dadurch unter, und gelegentliche starke Gesangsmelodien werden durch Unsicherheiten zunichte gemacht. Und doch! „Under The Sign Of Will“ hat seine Momente. Wenn man beim Titelsong für einen Moment keine Ahnung hat, ob es sich um Gesang oder ein Gitarrensolo handelt, wenn bei „Friends“ ein gesungenes Wechselspiel mit Emmanuelson von Ellipsis zelebriert wird, wenn der Refrain von „Dark Society“ mit Choreinlagen verstärkt wird, wenn… tja, wer sucht, der findet.

Nur für ein ganzes Album reichen die tollen Einfälle von ETERNAL FLIGHT beileibe nicht aus. Zu viele Schwächen haben sich hier und da eingeschlichen, und das größte Manko ist eben der mangelnde Druck. Mit einer anständigen Produktion, die das Gesamtwerk nicht so schrecklich dünn hätte erscheinen lassen, wäre dieser Silberling sicherlich nicht in der Belanglosigkeit versumpft. So schon.

Wertung: 5 / 10

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