Review Exciter – Thrash, Speed, Burn

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Thrash Metal

Lange Zeit mussten Exciter-Fans auf ein neues musikalisches Lebenszeichen ihrer Heroen warten. Acht Jahre waren seid „Blood Of Tyrants“ (2000) ins Land gezogen und außer permanenter Lineup-Wechsel und dem Wiederaufwärmen alter Kamellen auf „New Testament“ (2004) wurde es sehr still um die kanadischen Speed Metal-Veteranen. Inzwischen hat man wieder ein stabiles Lineup am Start und steht mit einer neuen Platte in den Startlöchern, welche auf den unmissverständlichen Titel „Thrash, Speed, Burn“ hört.

Was der Albumname bereits andeutet, wird spätestens 30 Sekunden nachdem man die Scheibe in den Player befördert hat klar. EXCITER zelebrieren auch 2008 den puren Thrash Metal, welcher old-schooliger nicht sein könnte. Auch das Hickhack um den Sängerposten hat man endlich hinter sich gebracht und mit Kenny Winter einen Shouter gefunden, der zwar stellenweise leicht an John Connelly zu frühen Nuclear Assault-Zeiten erinnert, sich aber sehr gut in EXCITER einfügt. Freunde hohen Gekreisches kommen also auch weiterhin auf ihre Kosten.
Während der gut 45 Minuten von „Thrash, Speed, Burn“ zeigen sich EXCITER so wie sie ihre Fans am liebsten haben, denn die Scheibe klingt, als hätte sie sich direkt aus den 80er Jahren ins Jahr 2008 gebeamt – mit allen Vor- und Nachteilen.
Zu Gefallen wissen vor allem die Hochgeschwindigkeitssongs alter Schule (sprich: Eher simples Riffing und „hoppelnde“ Drums) wie „Massacre Mountain“, „The Punisher“ oder der Titeltrack. Allerdings gibt es mit dem langsamen „Cruxifiction“ auch einen Totalausfall zu beklagen. Der Rest der Scheibe sollte jedoch vor allem Anhängern früher Testament oder Megadeth durchaus zu gefallen wissen.
Weniger gut gefällt dagegen, dass halt irgendwie so gar nichts Neues an dieser Scheibe zu finden ist. Klar, eine Neo Thrash-Platte hätte wohl niemand von EXCITER erwartet, aber inzwischen wurde die Qualitätsmarke für guten Thrash durch neue Outputs von Band wie u.a. Exodus oder Kreator eben ein ganzes Stück höher gehängt, da reicht es heute leider nicht aus, das Jahr 1983 wiederauferstehen zu lassen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die schwache Produktion. Zweifelsohne gehört auch dies zum „old school“-Image der Band, jedoch zeigen Bands wie Wolfpack Unleashed oder Legion Of The Damned, dass es heutzutage kein Kapitalverbrechen mehr ist, Mukke der alten Schule mit modernem Sound zu versehen.

Fazit: EXCITER haben es seit 30 Jahren geschafft, sich eine mehr als treue Fanbasis zu erspielen, ohne aber jemals den Sprung in die Oberliga des Thrashs zu schaffen. Daran wird auch „Thrash, Speed, Burn“ nicht viel ändern. Die Scheibe bietet solide Kost für Freunde der guten alten 80s, nicht mehr und nicht weniger. Fans und Thrash-Kompletisten schlagen zu, der Rest kann drauf verzichten.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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