Review Fornhem – Et Fjärran Kall

  • Label: Trollmusic
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Mit dem True Black Metal ist es so eine Sache: Einerseits seit spätestens Ende der 90er totgesagt, ist das Genre dennoch nicht totzukriegen. Auch im Jahr 2017 gibt es immer noch neue Bands, die ihr Glück in diesem stilistisch sehr eng begrenzten Genre versuchen. FORNHEM aus Schweden sind eine davon.

„Ett Fjärran Kall“ heißt ihr Debüt, was so viel bedeutet wie „Ein Ruf aus der Ferne“. Als Ruf aus ferner Vergangenheit hingegen ist ihr Album zu verstehen: Vom schwarz-weißen Landschafts-Cover über den sehr trockenen Sound, der an frühe Koldbrann denken lässt, bis hin zu der Musik weckt nichts an „Ett Fjärran Kall“ den Eindruck, das Album sei ein Kind der 2010er Jahre.

Der Gesamteindruck ist so stimmig, weil FORNHEM den Retro-Gedanken im Guten wie im Schlechten konsequent durchziehen. So dreckig wie der Sound sind (vor allem bei den 16tel-Läufen) auch die eingespielten Spuren. Der Gesang klingt genau so harsch, wie man das in dem Genre braucht – dafür aber eben auch nicht sonderlich individuell. Und auf Überraschungen wartet man während der vier Songs, die immerhin eine gute Dreiviertelstunde füllen, vergeblich.

Während die Riffs (gerade im starken Opener) durchaus Qualität haben ufnd eine frostig-düstere Atmosphäre aufkeimen lassen, ist die einzige „experimentelle“ Idee – der kümmerliche Klischee-Cleanpart, auf dem „Úrdjupets Svärta“ basiert – eher ein kompositorischer Fehlgriff.

FORNHEM haben durchaus Potential, vor allem, was die herrlich eisigen Gitarrenspuren angeht, die stellenweise durchaus an Bands wie Dissection („Fornhem“) oder genannte Koldbrann („Ett Fjärran Kall“) erinnern. Doch wenn True Black Metal für eines nie bekannt war, dann für überdurchschnittlich lange Songs, wie FORNHEM es zelebrieren. Etwas mehr, dafür aber kürzere Stücke hätten „Ett Fjärran Kall“ gutgetan. Für Genre-Nostalgiker, die schon alles aus den 90ern und frühen 2000ern daheim haben, sind FORNHEM vielleicht trotzdem noch eine Alternative.

Wertung: 6 / 10

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