Review FromHell – Dynasty

  • Label: Naturmacht
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Aller guten Dinge sind drei. Und genau diese Anzahl besonderer Fakten fiel mir ins Auge, als „Dynasty“ von FROMHELL auf meinem Seziertisch landete. Zum ersten kommt die Band aus Indonesien und spielt progressiven Black Metal, was eher untypisch ist und daher ein Exotenpunkt für das Duo. Als zweites fiel mir auf, dass die zwei Musiker offiziell nur Gesang und Schlagzeug abdecken. Und der dritte Fakt ist: Zwischen Gründung und Release dieses Debüts sind schlappe zehn Jahre vergangen.  Umso gespannter erwartete ich die gebotene Musik, um die es in den folgenden Zeilen gehen soll.

Die asiatischen Einflüsse werden folgerichtig auf den ersten Blick im Albumcover und den Songtiteln sichtbar. Weniger asiatisch, aber beachtlich, ist die Spiellänge von rund 59 Minuten in nur acht Liedern. Hierbei gehen die zwei Einwohner der Neun-Millionen-Stadt Jakarta vorrangig im gehobenen Tempo und sehr brachial zu Werke. Gelegentlich werden auflockernde Soli oder abgeschwächte Parts eingebaut, die das Grundgerüst für progressive Strukturen liefern und zugleich Verschnaufpausen bieten. Meistens sind diese aber nur von kurzer Dauer, bevor wieder geknüppelt wird, was die Trommelfelle und Gitarrensaiten hergeben. Sänger Dedi keift sich die Seele förmlich aus dem Leib und muss angesichts dieser Leistung Stimmbänder dick wie Schiffstaue haben. Einige klare Gesangspassagen gibt es auch noch, die kann man aber ob Qualität und Menge auch weiter unbemerkt stehen lassen. Dennoch stellt sich die Ernüchterung schneller ein, als es einem lieb sein könnte. Die Songstrukturen sind sich schlicht zu ähnlich, der Gesang wenig förderlich und die Produktion zu verwaschen. Diese Faktoren sorgen dafür, dass der Funke nur an wenigen Stellen überspringen möchte.

FROMHELL hatten mit Bandgeschichte bzw. Herkunft, Besetzung, Albumcover und Songtiteln wirklich etwas viel Versprechendes. Dennoch ist es die Musik selbst und ein dürftiger Sänger, die diesen exotischen Flair und die Hoffnung auf interessanten Black Metal mit progressiven Elementen gänzlich zerstören. Das reißen auch die spärlichen ruhigeren Parts nicht heraus, obwohl diese mit einem Plus an Quantität „Dynasty“ ordentlich aufgewertet hätten. Sei es, wie es sei, nach zehn Jahren Bestehen kann man durchaus mehr erwarten. Hartgesottene Schwarzmetall-Anhänger könnten mal ein Ohr riskieren. Alle anderen lassen bitte die Finger von  dieser  Veröffentlichung.


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Wertung: 3 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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