GAIJIN ist der Name einer jungen Technical-Death-Metal-Formation aus Indien, deren erstes Lebenszeichen diese selbstbetitelte EP ist. Die Musik der Band orientiert sich dabei eher an älteren Vertretern des Genres, so lassen sich beispielsweise Vergleiche zu den späteren Alben von Death ziehen. Demnach gehen GAIJIN etwas weniger extrem als ihre Zeitgenossen zu Werke, aber das muss ja grundsätzlich nicht gegen sie sprechen.
Tatsächlich zeigt die EP mit ihren drei Songs zu je gut vier Minuten Spielzeit durchaus Potenzial. Der Opener „Dead Planet“ legt mit druckvollen Double-Bass-Drums sogleich einen richtig guten Start hin. Der Track ist der einzige mit Vocals, die anderen beiden sind komplett instrumental. Ebenjener Gesang beschränkt sich auf tiefe Growls, die leider zu leise abgemischt und somit überhaupt nicht verständlich sind. Sie klingen allerdings nicht schlecht und die Produktion ist ansonsten klar und doch heavy, also besteht da nur ein geringfügiger Verbesserungsbedarf. Die Gitarren sind hart, aber keinesfalls ausufernd und immer wieder bekommt man es mit ungewöhnlichen Melodien zu tun, die es zumindest als unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass GAIJIN sich zu sehr an ihre Vorbilder halten.
Allerdings brauchen die Songs noch etwas länger, um sich im Gedächtnis festzusetzen, als sie dies zum Beispiel bei Death tun. Beim abschließenden „Anamnesis“ werden dann auch ruhigere Gitarrenklänge angestimmt, ansonsten werden darauf jedoch keine Stilbrüche verübt. Auch das Drumming fällt positiv auf, die Blasts in „Meiosis“ wirken beispielsweise sehr kontrolliert und zielsicher, hauen aber nichtsdestotrotz ordentlich rein. Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass das Cover etwas zu schrill ausgefallen ist, doch dadurch hebt es sich zumindest ein wenig von den Genre-üblichen Computer-generierten Artworks ab.
Abschließend kann man dieses erste Werk von GAIJIN größtenteils als gelungen bezeichnen. Ein paar Dinge gibt es schon noch, die sie besser machen könnten, ein wenig mehr Eingängigkeit wäre zum Beispiel wünschenswert und wird der Fokus der Band auch weiterhin auf den Instrumenten liegen, sollten die Kompositionen ein wenig spannender und gewagter werden. Für den Anfang machen GAIJIN ihre Sache aber ganz gut und machen mit ihrer EP neugierig auf mehr.
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