Review Galactic Empire – Episode II

Star Wars-Fans, die John Williams‘ Soundtrack gerne einmal härter interpretiert wissen wollen oder Prog-Metal-Hörer, die auf der Suche nach einem Album mit etwas eigenem Charme sind: Beide Lager sollten bei dem Namen GALACTIC EMPIRE aufhorchen. Der Band-Name verrät es nur allzu deutlich: Diese Formation orientiert sich an dem berühmten Franchise, was dank (oder leider) Disneys nun regelmäßig mit einer neuen Episode über deutsche Kino-Leinwände flattert.

Unnötig also zu erwähnen, dass GALACTIC EMPIRE sehr geheimnisvoll antworten, wenn man die Band nach ihren Einflüssen fragt (the dark side of the force) oder wenn man ihr Herkunftsland bestimmen möchte (a galaxy far, far away). Ein cleverer Schachzug, schließlich ist man als Hörer somit gezwungen, die Musik für sich sprechen zu lassen. Und diese Musik ist rein instrumental, verworren und schwer im Kopf zu behalten.

Im Grunde genommen sind alle drei Punkte nicht untypisch für Progressive Metal, auch nicht in Kombination, sodass erfahrene Prog-Hörer mit GALACTIC EMPIREs zweiten Album „Episode II“ nicht in ihren Grundfesten erschüttert werden dürften. Dennoch ist „Episode II“ schwierig zu fassen, was hauptsächlich daran liegt, dass es sich um begleitende Filmmusik handelt. Also um ein Konzept, was lediglich Szenen zu vertonen hat, nicht aber den Fokus der Arbeit, in diesem Fall der Musik, bildet. Demnach kann es den elf Tracks nicht gelingen, eine Stimmung zu erschaffen, einen roten Faden zu spinnen, der sich durch das Album zieht. Stattdessen ist der Verkaufspunkt von „Episode II“ schlichtweg der Fakt, dass der entsprechende Soundtrack von Williams verprogmetalt wurde.

Und das gelingt GALACTIC EMPIRE anfänglich auch auf unterhaltsame Weise, verliert aber bereits mit dem zweiten Durchlauf an Schwung. Sobald nach 40 Minuten der letzte Ton erklingt, ist nichts haften geblieben, was einen der Songs zum Ohrwurm werden lässt. Die Riffs sind vordergründig durch drei sich überlagernde Gitarrenspuren gekennzeichnet und der Drummer wechselt sein Spiel nahezu alle fünf Sekunden, um den ständigen Motiv-Wechsel der Gitarristen Herr zu werden, sprich: Er hastet sich durch Songs, um adäquat begleiten zu können.

Für den Hörer mag das eine anfängliche Abwechslung sein, die nach der ersten Euphorie über diese coole Idee allerdings so schnell verfliegen dürfte wie die Dauer eines Motivs auf „Episode II“ währt. Kreative Umsetzung, allerdings ohne langfristige Wertigkeit. Schade!

Wertung: 5.5 / 10

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