Review Gary Hughes – Once And Future King (Part I)

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Hard Rock

Mit “Once And Future King” steht uns nun eine weitere Rock-Oper ins Haus. Von der Sorte gibt’s leider zu viele, die nicht übers Mittelmaß hinauskommen (man denke nur ans unsägliche „Genius“, oder wie dieser Schrott hieß…).
„Once And Future King“ stammt aus der Feder vom Frontmann der italienischen Hard Rocker Ten, Gary Hughes, und der hat für die beiden Teile seiner Oper mit Lana Lane, Danny Vaughn, Bob Catley (der auch schon bei der Speerspitze aller Rock-Opern, Tobias Sammet’s Avantasia, mitgewirkt hat) und vielen anderen ein hochkarätiges Aufgebot an Musikern zusammengestellt. Instrumental wirkt das gesamte Team von Ten mit. Über die Geschichte, die Avalon-Saga, muss man nicht viel erzählen, die erklärt sich quasi von selbst, wenn man sich nur mal das Coverartwork, die Charaktere und die Tracklist zu Gemüte führt. Diese Thematik haben zum Beispiel auch schon unsere Lieblings-Teutonen von Grave Digger mit „Excalibur“ gut umgesetzt.

So metallisch wie bei den Kollegen um Chris Boltendahl oder auch wie bei Avantasia geht es hier freilich nicht zu, mit Hard Rock ist die Sache hier wohl ganz gut umschrieben.
Nach einem soundtrack-mäßigem Intro beginnt die Sage mit „Excalibur“, wie sie Gary Hughes auf CD gezaubert hat. „Excalibur“ gibt schon in etwa die Richtung für die kommenden 50 Minuten vor: einprägsame Melodien in den Strophen und im Refrain, bombastische Choreinsätze bei den Strophen, hübsche Soli und allgemein abwechslungsreich gestaltete Songs. Langweilig wird’s hier eigentlich gar nicht, und es geht auch meistens überzeugend und flott zur Sache.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie etwa die schöne Ballade „At The End Of The Day“, wo mit Lana Lane eine wirklich überzeugende Frauenstimme als Kontrast zu Gary Hughes dazukommt, der hier eine ganz andere Seite seiner Vocals wie etwa bei „Dragon Island Cathedral“ aufzeigt.
Gut gemacht finde ich, dass jeden Song einer der Hauptcharaktere komplett selbst übernimmt, so gibt es auch keinen Gesang-Overkill wie beispielsweise bei Avantasia, wo ja Sammet in jedem Song mitträllert.
Die meiner Meinung nach besten Tracks beim ersten Teil hier sind neben den schon erwähnten Songs 1 und 3 das angenehm frische „Shapeshifter (Irene Jansen) und das eher ruhige aber bombastische „King For A Day“. Bob Catley hat einfach eine göttliche Stimme, der man nur zu gerne zuhört, das beweist er auch noch mal bei „In Flames“.

Einzelne Anspieltipps kann man hier trotzdem nicht geben, das muss – und sollte man wirklich! – als ganzes anhören. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, doch nach mehrmaligem Durchhören entpuppt sich „One And Future King – Part I“ als richtig starke Rock Opera. Wer also Zweifel hat, diese Platte könnte wieder etwas werden, dass nach kürzester Zeit niemanden interessiert und nur Durchschnittsware ist, der täuscht sich.
Part II erscheint übrigens schon 7 Wochen später, am 6. Oktober 2003.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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