Was braucht man, um einen Metalcore-Song zu schreiben? Einen Power-Chord, bevorzugt auf C, dazu zwei primitive Schlagzeugbeats, einen für die Breakdowns und einen für den Rest, sowie einen Sänger, der monoton ins Mikro reinbrüllt. Richtig? Richtig. Moment… richtig? Sollte es nicht sein, im Falle von GIVE EM BLOOD ist das aber die ganze Wahrheit.
Ein GIVE-EM-BLOOD-Song beginnt zumeist mit einem Breakdown. Danach werden die selben Akkorde mit einem etwas schnelleren Schlagzeugbeat im Hintergrund wiederholt. Dazu plärrt Sänger Matthias ein wenig herum, ohne jedoch so etwas wie Abwechslung schaffen zu können. Alle neun Songs sind zumindest während den Strophen so endlos primitiv, dass man einzelne Parts einfach ausschneiden und an einer anderen Stelle wieder einfügen könnte, ohne dass es auffallen würde. Man wartet vergeblich auf so etwas wie eine per Palm-Mute-Riff gespielte Melodie oder auch die simpelste Akkordfolge. Die gibt es hin und wieder immerhin in den Refrains: Betrachtet man die von „Love 2.1“, „Sinking“ und „Lifeless“ isoliert, könnte man das sogar fast als „gut“ bezeichnen. Nimmt man jedoch den Rest des Liedes dazu, bekommt man schnell Lust, für eine sofortige Abschaffung der E-Seite zu plädieren. Wahnsinn, wie einfallslos GIVE EM BLOOD agieren. Das ist umso unverständlicher, da es nicht schwer ist, etwas melodische Hardcore-Songs zu schreiben – Für GIVE EM BLOOD aber wohl noch eine Nummer zu groß.
Wer auf stumpfes Gebolze der primitivsten Sorte steht, wird mit „Seven Sins“ vielleicht glücklich. Das dürften aber nicht allzu viele Menschen sein und so sollte die Mehrheit einfach bei anderen gutklassigen Metalcore-Bands bleiben – von denen gibt es schon bei Bastardized fast eine Handvoll. GIVE EM BLOODs „Seven Sins“ braucht man dann erst recht nicht.
Wertung: 3.5 / 10