Review Glitter Wizard – Opera Villains

Bands mit Glam-Bezug, die optisch auffallen gab und gibt es einige, z.B. Alice Cooper, The Ark oder Steel Panther. Auch GLITTER WIZARD schlagen in diese Kerbe, vermengen ihren Glam Punk allerdings mit allerlei Stoner-Elementen. Auf diese Art und Weise heben sie sich zumindest musikalisch von anderen Bands des Genres ab, sind aber zugleich tief in der 70er-Jahre-Retrowelle verwurzelt. Diese Mischung möchte hier aber nur bedingt zünden, was aber nicht nur an einem Mangel an Ideen festzumachen ist.

Von der Grundatmosphäre her und auch in Sachen Vocals machen die US-Amerikaner vieles richtig, ein großes Manko ist aber die schwächelnde Produktion. Vor allem Gitarren und Drums, für eine Band im Metal- und Rock-Bereich nicht ganz unwichtig, kommen dabei schlecht weg und entwickeln wenig bis keine Durchschlagskraft. Das ist vor allem deshalb schade, weil durchaus interessante Momente geboten werden, wie das Solo in „The Toxic Lady“ oder das vom klassischen Doom Metal geprägte Epos „Hall Of The Oyster King“, Flötensolo inklusive. Gerade die Langstücke sind es, die am meisten überzeugen. Das zeigt auch das abschließende „Warm Blood“ mit Psychedelic- und Space-Rock-Einschüben.

Wenn der Härtegrad hochgeschraubt wird und somit die rohe Energie mehr Raum bekommt, sind GLITTER WIZARD um Längen intensiver („Ten Foot Man“, „Dead Man’s Wax“). Gleichberechtigung ist aber auch dann kein Thema, denn in diesem Momenten ist der Gesang dafür weniger sauber abgemischt. Instrumental funktioniert diese Herangehensweise somit deutlich besser, wie es „March Of The Red Cloaks“ zeigt. Dem gegenüber stehen aber auch gänzlich verzichtbare Titel wie die akustische Ballade „Fear Of The Dark“ (nein, kein Iron-Maiden-Cover) oder das wahllos eingestreute Interlude „Prelude To A Duel“.

GLITTER WIZARDs Ideen mit verrückten Künstlernamen und speziellen Outfits, sowie der Vermischung von Glam und Stoner mögen zwar grundsätzlich interessant sein, leiden aber auf „Opera Villains“ musikalisch an vielen kleinen Mängeln. Das liegt an schwankender Produktionsqualität, einem fehlenden roten Faden durch vielfältige Einflüsse und nicht zuletzt an fehlenden großen Momenten, die im Gedächtnis bleiben. Dieser Longplayer ist leider nicht als Gesamtpaket zu empfehlen, hierfür wäre es der Band zu empfehlen eine klarere Linie zu fahren. Das ist vor allem deshalb schade, weil es nicht am Können scheitert.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert