Viel kann ich über die Polen von GRIMLORD nicht erzählen. Sie sahen davon ab, uns einen Promoflyer mitzuschicken, und die Bandwebsite hält sich mit biographischen Daten bedeckt. Über die Metal-Archives ist nicht einmal das Gründungsjahr herauszubekommen, sondern lediglich die Tatsache, dass Bandkopf, Sänger und Gitarrist Bartosz „Barth La Picard“ Zrebiec früher bei der Pagan-Black-Metal-Band Vallachia spielte.
Die Promo-Papierhülle ist irgendwie selbstgebastelt und etwas zu klein geraten, so dass die CD nicht ganz hineinpasst. Es prangt darauf ein 15+-Symbol, was wohl irgendwas über jugendgefährdete Inhalte ausdrücken soll. Keine Ahnung, wie „gefährlich“ die Texte wirklich sind, denn sie liegen mir freilich nicht vor. Doch das Kasperle-Theater geht noch ein Stück weiter. Die selbstgebrannte CDR ist auf beiden Seiten identisch blank, nicht einmal eine Herstellungsnummer am inneren Ring gibt Aufschluss, wierum man sie einlegen muss. Ich versuche es halt auf gut Glück, und oh Wunder, ich wählte aus der 50%-Chance tatsächlich die richtige Möglichkeit.
Trotz des Titels „Dolce Vita Sath-anas“ und der musikalischen Wurzeln des Bandleaders, hat der Inhalt der CD mit Black Metal oder Dark Metal nichts zu tun. Die Grundlage des Sound ist traditioneller Metal, der seine Inspiration sicherlich aus den 80ern bezieht. So weit, so gut, doch das ist auch zugleich das letzte Mal in diesem Review, dass ich dieses adjektiv benutze. Denn auf „Dolce Vita Sath-anas“ spielt sich alles zwischen mäßig und ultra-miserabel ab.Der Anfang mit dem Titeltrack ist noch gar nicht sooo schlecht, da er wenigstens instrumental ein paar Lichtblicke hat und auch Druck entwickelt. Der Gesang von „Barth La Picard“ ist aber schlimm. Ob er nun ausdrucksschwachen, kratzigen Cleangesang oder ein paar halbgare Growls von sich gibt, man kann es nicht allzu lange ertragen.
Muss man zu meiner Überraschung aber auch nicht. Denn nach einem richtig schlechten und einem passablen Stück („Oh! My King“), fällt dem Bandleader wohl selbst auf, dass er nicht singen kann. Die restlichen sechs Tracks sind dann Instrumental. Abgesehen davon, dass diese Vorgehensweise irgendwie armselig wirkt, können diese instrumentellen Stücke dann aber leider genauso wenig überzeugen. Sie sind stinklangweilig arrangiert, einzelne Abschnitte harmonieren nicht unbedingt miteinander und durch das Fehlen von Spannungsspitzen, Hooklines und Höhepunkten plättschern sie dermaßen belanglos dahin, dass ich ein regelmäßiges Gähnen nicht unterdrücken kann.
Machens wir’s im Fazit kurz: GRIMLORD wirken auf mich vollkommen unfähig, „Dolce Vita Sath-anas“ ist einfach nur schlecht, und kein Heavy-Metal-Fan dieser Welt sollte sich hier ernsthaft mit einem Kaufgedanken befassen.
Wertung: 2 / 10