Hangman's Chair - A Loner - Artwork

Review Hangman’s Chair – A Loner

„This Is Not Supposed To Be Positive“, „Banlieue Triste“ („Trauriger Vorort“) und nun „A Loner“: Für ihre positiven Vibes sind die Releases von HANGMAN’S CHAIR nicht eben bekannt. Dafür jedoch für ihre musikalische Vielseitigkeit – insbesondere für eine Band, die ihre Ursprünge im Stoner Metal hat: Denn während andere Bands in dem nicht eben sonderlich Individualismus-fördernden Genre wie in einem Sumpf feststecken, ist jedes Album der Franzosen aufs Neue eine Wundertüte.

Vom Stoner Rock/Metal der Anfangsjahre wendeten sich HANGMAN’S CHAIR mit jedem Album weiter düsterem Doom-Riffing zu, öffneten sich aber zugleich für den vermehrten Einsatz von Klargesang – ein Stilmix, der die Band nah an den klassischen Doom Metal heranführte. Vier Jahre nachdem HANGMAN’S CHAIR diese Entwicklung mit „Banlieue Triste“ (2018) auf die Spitze getrieben haben, scheint es nun Zeit für einen neuerlichen Wandel geworden zu sein: Mit „A Loner“ erkundet das Quartett aus Crosne bei Paris einmal mehr neue musikalische Welten.

Hallige Gitarren wabern durch die Luft, zwischen wuchtigen Akkorden finden sich immer wieder weite Räume, in denen der emotionsreiche Gesang fast auf sich gestellt ist. Das Ergebnis klingt luftig und zugleich kraftvoll („Strom Resounds“). Die immer etwas klischeehaft-prollige Stoner-Komponente ist unterdessen nahezu komplett gewichen und lässt sich höchstens noch in einigen monoton im Downstroke durchgeachtelten Powerchord-Riffs entdecken – dann aber eingebettet zwischen Passagen, in denen sich lose Leads in Prog-Rock-Sphären emporschwingen („Supreme“). Im rein instrumental bestrittenen „Pariah And The Plague“ lassen sich HANGMAN’S CHAIR dann sogar fast in Ambient-Gefilde treiben, ehe der Quasi-Titeltrack „Loner“ in all das Hallen und Wallen zumindest temporär wieder rockigere Klänge einbringt.

Auch wenn „Second Wind“ und „A Thousand Miles Away“ die letzte Viertelstunde wieder deutlich wuchtiger und Doom-Rock-lastiger füllen: „A Loner“ ist ohne Frage das bis dato ruhigste Werk von HANGMAN’S CHAIR. Stoner-Fans werden mit diesem Output vermutlich nicht mehr viel anfangen können – dafür sollten sich Freunde sanft-düsterer und progressiv angehauchter Klänge angesprochen fühlen: Hier kann „A Loner“ punkten!

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Wertung: 8 / 10

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