Erst 2002 gegründet, bringen die Death-Thrasher HARKONIN aus Saint Louis, Missouri, mit „Detest“ bereits ihr viertes Album auf den Markt. Hinter dem leider ziemlich hässlichen Cover verbirgt sich, nur wenige dürfte es überraschen, erneut eine schnörkellose Mischung aus thrashigen Riffs und Death Metal-Vocals.
Nach getaner Arbeit macht der Redakteur nun Feierabend, hakt „HARKONIN-Rezer schreiben“ schwungvoll in seiner „to do“-Liste ab und greift zum wohlverdienten Feierabendbier.
Verübeln könnte ihm das zumindest keiner, ist mit diesen beiden Sätzen doch eigentlich wirklich alles gesagt:
Zwar ist die Musik auf „Detest“ als solche sicher nicht per se schlecht, jedoch andererseits, wie eigentlich alles an HARKONIN (vom schlechten Artwork mal abgesehen) weit davon entfernt, in irgendeiner Weise spektakulär zu sein.
In durchschnittlichem Sound, der zwar die Absicht erkennen lässt, vom Mastering her jedoch insgesamt zu zahn- und harmlos daherkommt, präsentieren HARKONIN sich über eine gute Stunde hinweg als gute Musiker, jedoch eher durchschnittliche Songwriter. Dabei hat natürlich auch „Detest“ seine Momente, wie beispielsweise das flotte „The Sleeper Has Awakened“ das vom Riffing her stellenweise dezent an Melechesh erinnert – im Großen und Ganzen passiert hier jedoch für die doch recht stattliche Spielzeit recht, um nicht zu sagen: zu wenig aufmerksamkeitserregendes.
Doch genau darin liegt das Problem der Amerikaner: „Detest“ ist eben ein Album unter vielen, das sich weder stilistisch noch durch herausragende Produktion oder musikalisches Virtuosentum von der breiten Masse absetzen kann. Und auch, wenn der ein oder andere Song sicherlich Potential hat, ist das Endergebnis doch, um mit Douglas Adams zu sprechen, größtenteils harmlos.
HARKONIN tuen mit „Detest“ gewiss niemandem weh, und wer auf Musik dieses Genres steht, kann auch gefahrlos mal reinhören. Dass hier jedoch jemand seine musikalische Erfüllung findet, wage ich zu bezweifeln.
Wertung: 6 / 10