Review Hewolf – Lilith (EP)

2014 formten ehemalige Mitglieder von Iron Reagan, Darkest Hour und Alabama Thunderpussy das Trio HEWOLF, das sich laut eigenen Angaben an einer Mixtur aus Grunge und Sleaze bedient. „Lilith“ ist ihr mittlerweile drittes Release in Eigenregie. Wie die beiden Vorgänger enthält es fünf Songs, die in den Minimum Wage Studios in ihrer Heimatstadt Richmond aufgenommen wurden. Mix und Mastering übernahm Lance Koehler ebendort.

Eingeleitet von einer düsteren Stimme fällt beim Opener „Turn Up The Night“ direkt der teils dreistimmige Gesang auf, der sich als Glücksgriff für die Songs von HEWOLF entpuppt. Über die wuchtigen und doch staubtrockenen Riffs in Stoner-Rock-Manier legen sich ansonsten verwaschene und mit unangenehm viel Hall hinterlegte Solo-Vocals. Gerade die wiederholt auftretenden Instrumental-Parts können mit ihrem starken Groove weitaus mehr punkten.

Hier können auch gewisse Parallelen zu den legendären Black Sabbath in ihren Anfangstagen gezogen werden, wenn auch natürlich nicht auf deren kompositorischem Niveau. Dafür ist der Titeltrack „Lilith“ ein gutes Beispiel, der sich von seiner anfangs schleppenden Gangart zu einem treibenden Rocksong entwickelt. Gemäß dem zugrundeliegenden Grunge-Konstrukt versprühen alle Titel eine gewisse düstere und verzweifelte Atmosphäre. Das abschließende „Made My Own God“ schielt dabei auch in den Doom-Metal-Bereich, was sich sehr schlüssig in den Gesamtkontext einbindet.

HEWOLF haben mit „Lilith“ ein interessantes Release geschaffen, das in rund 22 Minuten einige spannende Riffs und wuchtigen Groove anbieten kann. Leider haben die US-Amerikaner in Sachen Vocals noch viel Luft nach oben, stehen sie in ihrer unsauberen Abmischung der Musik doch in einigem nach. Wenn sie diesen Mangel ablegen können, dann sind HEWOLF eine Band mit viel Potential im Schmelztiegel aus Grunge, Sleaze, Stoner Rock und klassischem Heavy Metal. Fans von Mustasch oder Sparzanza können hier gerne ein Ohr riskieren.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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