„Die neuen Überflieger des Extrem-Metals aus UK.“ sollen HIGH HOPES sein. Dann doch eher Metalcore, würde ich sagen. Nichts anderes gibt es auf der selbstbetitelten EP zu hören: Knapp 20 Minuten dick produzierten, wutgeladenen Metalcore.
Leider vermögen HIGH HOPES selbige zu keiner Zeit zu erfüllen: Ihre selbstbetitelte Debüt-EP ist ein sehr abwechslungsarmes, unausgereiftes Stück Musik, da die Band weder abwechslungsreiche Riffs zu schreiben noch zu irgendeinem Zeitpunkt Spannung zu erzeugen vermag. Die üblichen Zutaten, haufenweise Breakdowns mit mies tief gestimmten Gitarren, die eine oder andere, hier viel zu selten zu vernehmende Hookline und völlig monotone Schlagzeugbeats machen eben nicht allzu viel her – wenn Sänger Brian Turner in „This Ends“ über eine halbe Minute lang über die immer selben Leersaiten-Powerchords „Are You Listening, Are You Even?“ schreit, möchte man fast schon sagen: „Nein.“ Das wird in „This Ends“ auch nicht besser, weil dort noch weniger passiert und man nicht nur abwechslungsreiche Gitarrenarbeit, sondern auch bloß eine kleine Idee im Songaufbau schmerzlich vermisst.
Ein paar Riffs, mit denen man die Jugendlichen im Moshpit zum Two-Steppen bringen kann, reichen nämlich bei weitem nicht aus, um auch in der heimischen Stereo-Anlage für Furore zu sorgen. Darüber hinaus hat Sänger Turner keinen sonderlich prägnanten Gesangsstil, dafür in „Sick To Death“, der wohl eine Art Disstrack sein soll, aber sehr klare Aussagen zu treffen. „You’re just a cocksucking motherfucker!“ Wie bitte? „You’re just a cocksucking motherfucker. Nobody gives a fuck about you.“ Ach so.
Beleidigt wendet man sich ab und entdeckt schließlich in „Black & Blue“ doch noch so etwas wie Atmosphäre. Dennoch: Wenn das Maximum an zu erwartender Abwechslung auf „High Hopes“ ein ausklingender Power Chord ist, dann läuft etwas schief. Da muss sich bis zu einem eventuellen ersten Album noch einiges tun, damit jene CD dann nicht so überflüssig wird wie diese hier.
Keine Wertung