Eine Besetzung mit Zusätzen wie Ex-Rolling Stones, Ex-Guns ‘n‘ Roses und Ex-LA Guns macht schon einiges her, auch wenn es nur bei den Gastmusiker steht. Im Falle der HOLLYWOOD ROSES sind das Mick Taylor, Tedy „ZigZag“ Andreadis und Tracii Guns, die die 15 Stücke von Dopesnake veredeln. Das drei davon Coverversionen („Jailbreak“ von Thin Lizzy, „Ice Cream Man“ von Van Halen und „Lights Out“ von UFO) echter Legenden sind, hört man den restlichen Stücken genauso wenig an wie die Tatsache, dass es sich bei den HOLLYWOOD ROSES um eine ehemalige Guns ‘n‘ Roses Tributeband handelt. Die Inspiration durch die Idole klingt allerdings nicht nur in jeder Note durch, sondern ist auch in der Optik der Truppe manifestiert: Verbrauchte Sleaze Rocker der ganz alten Schule mit zerrissener Jeans und Kopftuch wie es heute bis auf Evidence One Sänger Carsten Schulz eigentlich keiner mehr trägt.
Dopesnake bietet musikalisch alles was Sleaze Rock und Gunners Freunde hören wollen und auch textlich wird die komplette Bandbreite (oder besser –schmäle) von Gasoline bis Girls ausgereizt. Die rauchig raue Stimme von Colby Veil in Kombination mit treibend rotzigen Riffs und einer etwas dumpfen und passend antiquiert klingenden Produktion rücken die Musik des Ami-Fünfers ins rechte Licht wobei die eigenen Stücke im Vergleich zumindest gegenüber dem UFO/Halen-Cover alles andere als schlecht da stehen. Über die komplette Spielzeit wird die Fahne der guten alten Zeit hoch gehalten und erst gar nicht versucht irgendwie neu oder anders zu klingen, dass macht die Musik der Jungs verdammt ehrlich, auch wenn man sich dadurch natürlich ständig an die erwähnten Bands oder auch alte Bon Jovi Stücke erinnert fühlt. Ein Gefühl das besonders bei den (Halb-)Balladen â la „Last Cigarette“ oder „Richer Or Poorer“ einstellt. Bei letzterem zeigt der ansonsten sehr souverän auftretende Colby Veil auch eindeutig Schwächen in seiner Stimme bzw. Intonation – da hätte man sich mit einem Lied weniger sicher einen großen Gefallen getan.
Insgesamt kann sich das Ergebnis aber sehen lassen. Wem die immer gleichen Partykracher von den Gunners zum Hals heraushängen, sich aber dennoch im Musikgeschmack nicht bewegen möchte, findet hier eine klare Alternative um auch weiterhin mit Bier in der Hand und Kippe im Mund leicht orientierungslos über den heimischen Dorfplatz zu wanken und bei Passanten den Eindruck zu erwecken als hätte man die letzten 20 Jahre in der Stammkneipe verschlafen.
Wertung: 6.5 / 10