Review Hoods – Ghettoblaster

Zu den HOODS braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen, denn seit Urzeiten treiben sie schon ihr Unwesen in der Hardcore-Szene. So etwas weckt natürlich hohe Erwartungen an den neuen Output „Ghettoblaster“, der dann auch gleich noch mit einem etwas ungewöhnlichen Cover aufwartet. Was äußerlich nach großer Veränderung aussieht, entpuppt sich beim Reinhören jedoch als das vertraute Material. Wenn ich jetzt schreibe, dass die Musik ähnlich wie Madball, frühe Hatebreed oder Terror klingt, dann nur, damit sich all die Unwissenden ein Bild von der Musik machen können – eigentlich ist es jedoch so, dass die HOODS seit mehr als zehn Jahren diesen Stil pflegen und somit eigentlich zu Urgesteinen er Szene gehören.

Von Beginn an machen die Jungs hier alles richtig, denn sie machen genau das, was sie schon immer machen: Hardcore der alten Schule, versetzt mit einem ordentlichen Punk-Rock Anteil und leicht metallischen Attitüden. Oft im Up-Tempobereich angesiedelt, leistet man sich nach all den Jahren keine Experimente mehr oder besser gesagt immer noch keine, warum auch? Für ein so unbewegliches Genre (in etwa vergleichbar mit dem Hard Rock) klingt das Album nämlich dennoch ziemlich frisch, was vielleicht auch einfach daran liegt, dass meine letzte old-school HC-Platte schon etliche Zeit zurück liegt. Wie auch immer, „Ghettoblaster“ ist kein Feuerwerk an Kreativität oder Innovation, sondern einfach nur ehrlicher Hardcore, der zwar etwas antiquiert klingt, durch die gute Produktion jedoch voll in der Gegenwart angekommen ist. Besonders der Titeltrack, welcher ziemlich schleppend und düster daherkommt hat es mir angetan. Klingt er doch auch mit Abstand am modernsten auf der Scheibe und ist mit einer Spielzeit von 2:19 auch noch längstes Stück. Bereits nach den ersten Stücken zeichnet sich auch eine Tendenz ab: Während man in den schnellen, eher punkigen Parts oft etwas beliebig klingt, kann man im derberen Mid-Tempo wieder einiges gut machen und bei mir Punkten. Rockigere Töne wie bei „Willie Nelson And A Twelve Pack“ oder „Don’t Fight, Let’s Party Tonight“ können mich leider nicht so überzeugen, dafür kommen die Team-Shouts bei „Street Warrior“ schön tough und schaffen es, genau das Gefühl wieder zu geben, welches einem mit dem Namen des Stücks schon suggeriert wird.

Um bei der Spielzeit nicht wieder unter die 20 Minuten zu rutschen hat man nach dem instrumentalen „Endtro“ kurzerhand noch zwei Live-Stücke (ebenfalls in ausgezeichneter Qualität, wenn auch ohne nennenswerte Publikumsreaktionen) mit jeweils knapp über zwei Minuten auf die Scheibe gepackt. Besonders der Titeltrack des letzten Albums „The King Is Dead“ kann hier noch mal voll überzeugen. Dennoch finde ich die Aktion etwas schwach, es kann mir keiner erzähle, dass das Quartett nicht in der Lage wäre noch mal fünf, sechs Nummern mehr aus dem Ärmel zu schütteln um wenigstens ne halbe Stunde voll zu machen. So bleibt „Ghettoblaster“ ein wohltuender Trip in die Vergangenheit – wenn auch ein Kurzer.

Wertung: 7.5 / 10

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