Review Hyrgal – Serpentine

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Black Metal aus Frankreich ist eigentlich immer eine sichere Bank. Sorgten in den 90ern noch die Les Légions Noires mit Bands wie Mütiilation oder Vlad Tepes für Aufhorchen, sind es in den letzten Jahren vor allem Bands wie Deathspell Omega, The Great Old Ones oder Blut aus Nord, die für diese ganz spezielle Art des Black Metal stehen. Natürlich muss in diesem Zusammenhang auch ein Label genannt werden: Les Acteurs de l’Ombre Productions steht im Moment für hochklassigen und spannenden Metal aus Frankreich und auch HYRGAL veröffentlichen ihr Erstlingswerk „Serpentine“ nun als Vinyl über dieses namhafte Label.

HYRGAL existieren bereits seit 2007 und haben 2008 einen ersten Split mit Kairn veröffentlicht, bevor sich die Band 2010 kurzzeitig auflöste. Erst 2016 fand die Truppe in leicht geänderter Besetzung wieder zusammen und veröffentlichte kurz darauf ihr Debüt „Serpentine“. Die darauf enthaltene Musik lässt sich wohl am Besten als Mischung aus Post Black Metal und naturverbundenem Folk beschreiben. Mit dem Terminus Folk ist dabei aber keineswegs der Einsatz von Geige oder Flöten gemeint, sondern eher eine spezielle Stimmung, die das Album durchzieht.

Bereits im Intro ist diese fassbar. Streicher und Percussions unterlegt mit Naturgeräuschen bilden den Einstieg in „Serpentine“. Sicherlich nicht sonderlich einfallsreich oder neu, aber dennoch atmosphärisch und passend. Der erste Song „Mouroir“ stellt dann zumindest zu Beginn einen herben Bruch mit dieser Atmosphäre dar. Harsches und schnelles Gitarrenspiel bricht über den Hörer herein. Wie üblich im Post Black Metal, wird diese Härte bald mit einem ruhigen, leisen Part durchbrochen. Dieses Wechselspiel aus laut und leise, hart und ruhig, schnell und langsam findet sich in allen Kompositionen auf „Serpentine“ und macht das Album so etwas vorhersehbar.

Allerdings sind Tracks wie „Aux Diktats De l’Instinct“ oder „Etrusca Disciplina“ auch ohne überraschende Einfälle oder noch nie gehörte Wendungen gut. Die Jungs wissen wie man melancholische Melodien und treibende Riffs schreibt. Auch die Vocals von Sänger Flandrois Clément sind gut. Heißer, krächzig und doch voller Emotionen. Der Musik von HYRGAL haftet allgemein etwas sehr emotionales und altes an, was sich irgendwie auch im Cover von „Serpentine“ widerspiegelt.

Nach etwas weniger als 40 Minuten endet das Debüt von HYRGAL aber auch schon wieder. „Serpentine“ ist sicherlich kein weltveränderndes oder überragendes Album, birgt aber doch einiges an Potenzial. Besonders die atmosphärische Seite der Musik ist vielversprechend und kann das Element sein, das HYRGAL von der Masse anderer Bands absetzt. So ist „Serpentine“ aber immer noch ein beachtenswertes Erstlingswerk einer Band, von der man hoffentlich bald mehr hören wird.

 

Wertung: 7.5 / 10

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